Leverkusen blüht auf – Pressemeldungen

31.08.2022: Jetzt ist die richtige Zeit zur zweiten Wiesenmahd

Margerite, Wilder Thymian oder Glockenblume stehen zum Teil noch in Blüte und dennoch wird die Wiese gemäht? Warum das? Schließlich erfreut das bunte Blühen ja das Auge. Außerdem spenden die Blüten Pollen und Nektar für die Wildbienen & Co. „Das scheint paradox, aber es ist notwendig, damit Blumenwiesen viele Jahre blühen können“, erklärt Hans-Martin Kochanek, Leiter des NaturGut Ophoven. „Würde man warten, bis alle Blüten verwelkt sind, schadet man eher der Wiese“.

Der Grund dafür ist, dass die meisten Wiesenblumen Licht zum Keimen brauchen. Sie sind so genannte Lichtkeimer. Durch das Mähen Mitte Juni/Anfang Juli und jetzt im September erhalten die Samen der einjährigen Wiesenblumen genügend Licht zum Keimen . Würde man warten, bis die Wiese komplett verblüht ist, hätten es die Samen schwer. Gräser dagegen kommen mit schattigen Bedingungen besser klar und würden sich schnell durchsetzen und die Blumen verdrängen.

„Bei einer zu späten Mahd entwickelt sich das blühende Feld also zu einer Wiese mit immer mehr Gras, aber immer weniger Blüten“, so Hans-Martin Kochanek. Er empfiehlt die Blühwiesen je nach Aussaattermin Mitte Juni bis Mitte Juli zu mähen und dann noch einmal Mitte/Ende September. „Wichtig ist, dass man mit Sense oder Freischneider mäht, damit das Mahdgut als ganzer Stängel anfällt und nicht zerhäckselt wird – sonst würden viele Insekten sterben. Zudem würde der Boden mit Gras gedüngt – was wieder das Blumenwachstum verringert.“ Das Mahdgut bleibe dann ein paar Tage liegen, damit der Samen herausfallen kann und Heuschrecken & Co. sich entfernen können. Dann wird es abgerecht und kompostiert, erklärt Kochanek. Viel Arbeit mache solch eine blühende Oase im Garten also nicht.

Wer größere Wiesen hat, kann auch gern ein paar Quadratmeter jetzt nicht mähen und dies auf das Frühjahr verlegen. So fördert man alle Insekten, die gern in den hohlen Stängeln der verblühten Pflanzen überwintern.

27.05.2022: Jetzt ist die richtige Zeit zur Wiesenmahd
Margerite, Wilder Thymian oder Glockenblume stehen noch in voller Blüte und dennoch wird die Wiese gemäht? Warum das? Schließlich erfreut das bunte Blühen ja das Auge. Außerdem spenden die Blüten Pollen und Nektar für die Wildbienen & Co. „Das scheint paradox, aber es ist notwendig, damit Blumenwiesen viele Jahre blühen können“, erklärt Hans-Martin Kochanek, Leiter des NaturGut Ophoven. „Würde man warten bis alle Blüten verwelkt sind, schadet man eher der Wiese“. Der Grund dafür ist, dass die meisten Wiesenblumen Licht zum Keimen brauchen. Sie sind so genannte Lichtkeimer. Durch das Mähen Mitte Juni/Anfang Juli erhalten die Samen der einjährigen Wiesenblumen genügend Licht zum wachsen. Würde man warten, bis die Wiese komplett verblüht ist, hätten es die Samen schwer. Gräser dagegen kommen mit schattigen Bedingungen klar und würden sich schnell durchsetzen und die Blumen verdrängen.

„Bei einer zu späten Mahd entwickelt sich das blühende Feld also zu einer Wiese mit immer mehr Gras, aber immer weniger Blüten“, so Hans-Martin Kochanek. Er empfiehlt die Blühwiesen je nach Aussaattermin Mitte Juni bis Mitte Juli zu mähen und dann noch einmal Mitte/Ende September. „Wichtig ist, dass man mit Sense oder Freischneider mäht, damit das Mahdgut als ganzer Stengel anfällt und nicht zerhächselt wird – sonst würden viele Insekten sterben und der Boden mit Gras gedüngt.“ Das Mahdgut bleibe dann ein paar Tage liegen, damit der Samen herausfallen kann und Heuschrecken& Co. sich entfernen können. Dann wird es abgerecht und kompostiert, erklärt Kochanek. Viel Arbeit mache solch eine blühende Oase im Garten also nicht.

16.05.2022: Augenschmaus und Artenschutz

Oberbürgermeister Richrath sät eine Blühwiese am Busbahnhof ein: Blühwiesen schaffen Lebensräume für Wildbienen und Schmetterlinge und sind deshalb gerade in der Stadt unverzichtbar. Zum Schutz der Arten und zur Verschönerung der Opladener Innenstadt sponserte der Bauträger Cube Real Estate eine Blumenwiese. Oberbürgermeister Uwe Richrath und Simone Schröder, Marketingleiterin des Bauträgers, halfen am Donnerstagmittag bei der Einsaat am Opladener Busbahnhof. „Im Rahmen der Leverkusener Artenschutzkampagne „Leverkusen blüht auf“ sind bereits viele Blühwiesen im Stadtgebiet entstanden“, so der Oberbürgermeister.

„In wenigen Wochen wird die Blühwiese ein buntes Buffet für Schmetterlinge und Wildbienen sein und die Fahrgäste von Bussen und der Bahn erfreuen“, so Hans-Martin Kochanek, Leiter des NaturGut Ophoven. Etwa 30 Arten, wie Kuhkraut, Malve, Färber-Resede, Kamille, Klatschmohn oder Kornrade werden blühen. Die Wildblumenwiesen seien eine wichtige Grundlage um etwa Seidenbienen oder dem Tagpfauenauge Nahrung zu bieten. „Zum Schutz der Arten und der Verbesserung der Lebensqualität in unserer Stadt ist es wichtig, ein möglichst großes Netzwerk an Grünflächen in der Stadt bereitzustellen. Das muss nicht nur durch Beete sein, sondern kann durchaus auch auf Dächern und Wänden erfolgen“, so Kochanek.

Städtisches Grün sei aber nicht nur wichtig für den Artenschutz, sondern auch für den Klimaschutz und die Klimaanpassung. „Je mehr entsiegelte und begrünte Flächen wir haben, desto mehr Wasser kann bei Starkregen im Erdreich versickern und desto mehr Feinstaub und Kohlendioxid kann gebunden werden“, so Kochanek. „Insbesondere Blühwiesen tragen dazu bei. Sie wandeln ein Vielfaches an CO2 um als ein gemähter Rasen“, erklärt der Biologe. In der Wachstumsphase erzeugen zwei Quadratmeter Blumenwiese den Sauerstoff für drei Menschen – der englische Rasen sei nicht so produktiv, er brauche 75 Quadratmeter dazu. Außerdem regulieren Grünflächen die Temperatur in den Städten. „Um Hitzeinseln im Sommer zu vermeiden, müssen deshalb Bäume gepflanzt und Wiesen angelegt werden“, so Kochanek.

Jeder kann Blumenwiesen anlegen

Unter günstigen Bedingungen keimen die meisten Samen, nachdem es warm wird, innerhalb von 2-4 Wochen. Etwa 8-12 Wochen nach der Aussaat könne man mit den ersten Blüten rechnen.

Speziell für Leverkusen hat der Förderverein NaturGut Ophoven drei verschiedene Saatmischungen für unterschiedliche Böden und Standorte zusammengestellt:
Sommerpracht: für nährstoffarme Böden, im Halbschatten
Buntes Buffet: für fette nährstoffreiche Böden
Farbspektakel: für magere Böden und sonnige Standorte.

Die Samentüten können über eine Mail an shop@naturgut-ophoven.de angefragt werden. Saatgut für 5 qm kosten 3,45 Euro. Tipps zur Anlage einer Wildblumenwiese finden Sie auf dem Flyer der Kampagne „Leverkusen blüht auf“. Diese ist unter folgenden Link zum Download bereit: Saatanleitung

Mehr Infos zu Blühwiesen und der Artenschutz-Kampagne: Leverkusen blüht auf

03.03.2022: Tipps um Wildbienen und Co. in den Garten zu locken

Wenn die Temperatur über zehn Grad steigt und die Sonne scheint, herrscht auf dem NaturGut Ophoven reger Flugbetrieb. Tausende von Wildbienenmännchen sind auf Brautschau. „Wer seinen Garten oder Balkon fit machen will für Wildbienen und Co., der sollte jetzt damit beginnen Nisthilfen aufzustellen und Blühwiesen zu säen“, rät Matthias Rawohl vom NaturGut Ophoven.

Die Mauerbiene, mit ihrem rostroten Hinterteil, ist eine der ersten Bienen, die zu sehen ist. Besuchende des NaturGut Ophoven können bald ganze Schwärme vor den Wildbienenstationen auf dem Gelände sehen. Die Männchen schlüpfen zuerst aus den Brutkammern in den Strangfalzziegeln oder Nistblöcken und warten dann auf die Weibchen um „Hochzeit zu feiern“, so Rawohl.

Das NaturGut Ophoven hat im Rahmen der Kampagne „Leverkusen blüht auf!“ neue Insektennisthilfen entwickelt. „Die Modelle „Leverkusen“ sind sehr hochwertig und ein richtiger Hingucker geworden“, erklärt der Leiter des städtischen Projekts „Leverkusen blüht auf“. Die Niströhren sind in trockenes Eschenholz gebohrt. Die Rückwand ist abnehmbar und so können die Nisthilfen nach 8 bis 10 Jahren auch gereinigt werden. „Der Grund für die neue Entwicklung war, dass die handelsüblichen Nisthilfen häufig nicht taugten“, so Rawohl.

Ähnlich sei das auch mit den Samenmischungen für Blühwiesen. Das NaturGut Ophoven hat für unterschiedliche Böden und Standorte drei Varianten zusammenstellen lassen. „Sie garantieren, dass die Wildblumen im Sommer prächtig blühen und den Insekten als Nahrungsquelle dienen können“, so der Biologe. Sonnige, halbschattige oder schattige Standorte werden ebenso bedient wie magere oder etwas fettere Böden.

„Anfang April, wenn die Temperaturen steigen, ist der richtige Termin für die Aussaat. Unter günstigen Bedingungen keimen die meisten Samen, nachdem es warm wird, innerhalb von zwei bis vier Wochen“, erklärt der Biologe. Etwa acht bis zwölf Wochen nach der Aussaat könne mit dem Blühbeginn gerechnet werden. Rund 30 Arten, wie Kuhkraut, Lein, Färber-Resede, Kamille, Klatschmohn, Saat-Wucherblume, Kornblume, Kornrade, Nelken-Leimkraut, Malve oder Acker-Ringelblume schmücken dann das Beet.

Saatgutmischung
Die Leverkusener Saatgutmischungen sind beim NaturGut Ophoven erhältlich. 5 qm kosten 3,45 Euro zzgl. Versandkosten, bei 2-20 Samentüten betragen die Versandkosten insgesamt 2 Euro. Folgende Mischungen sind erhältlich:

Sommerpracht: für nährstoffarme Böden, im Halbschatten

Bunte Buffet: für fette nährstoffreiche Böden

Farbspektakel: für magere Böden und sonnige Standorte.

Nisthilfen
Nisthilfen für Bienen sind in zwei Variationen erhältlich: eines mit grünem Schrägdach, das andere mit rotem Flachdach. Sie kosten 70 Euro. Der Spechtschutz kostet 5 Euro extra.

Die Nisthilfe „Leverkusen“ und die Samenmischungen können unter Angabe der Ausführung/Mischung und der Rechnungsadresse unter bestellung@naturgut-ophoven.de bestellt werden oder auf dem NaturGut Ophoven abgeholt werden.

Hintergrundinfos zum Projekt:
Das Projekt „Leverkusen blüht auf“ gehört zu den Klimaschutzaktivitäten und ist Maßnahme des Leitbilds Grün der Stadt Leverkusen. Verschiedene Teile des Projektes werden durch die Stadt Leverkusen, kleine Bezirksmittel, die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW oder die Deutsche Postcode Lotterie gefördert.

10.11.2021: Fassadenbegrünung für Artenvielfalt und Stadtklima

Das NaturGut Ophoven gibt kostenfrei Wilden Wein und Efeu an Interessierte die ein Haus besitzen ab. Die Fassadenbegrünung ist wichtig um das Stadtklima zu verbessern, so Hans-Martin Kochanek, Leiter des NaturGut Ophoven. „Denn die Fassadenbegrünung ist eine Wunderwaffe gegen Hitze“, erklärt er. Sie wirkt im Sommer wie ein natürliches Kühlsystem. „Das Aufheizen der Wände wird vermieden und durch die Verdunstung über die Blätter kühlt die Umgebungsluft ab“, so der Biologe. Im Winter isoliert der immergrüne Efeu die Wände nach außen und bietet so Schutz vor Kälte. „Grüne Fassaden sind also geräuschlose Klimaanlagen, die C02 nicht in die Luft blasen, sondern binden – so sehen kluge Lösungen aus“, ergänzt er.

Auch Vögel und Insekten profitieren von den Kletterpflanzen. Sie bieten  Nahrung und Nistplätze. Im Rahmen der Leverkusener Kampagne „Lev blüht auf“ gibt das NaturGut Ophoven kostenfrei Kletterpflanzen an Interessierte ab. Bitte einen Termin vereinbaren unter 02171/7349944.

Weitere Infos zur Fassadenbegrünung unter:

www.naturgut-ophoven.de/leverkusen-blueht-auf/fassadenbegruenung/

18.10.2021: Aktionstag Kostenlose Kletterpflanzen vom NaturGut Ophoven

Die Fassadenbegrünung ist keine Erfindung der Neuzeit, erklärt Hans-Martin Kochanek, Leiter des NaturGut Ophoven. „Bereits im Mittelalter haben die Menschen die Wärme der Mauern genutzt, um Wein anzubauen, Spalierobst oder auch Wildrosen zu ziehen. Ganz nebenbei kühlten die Blätter der Pflanzen kostenlos die Gebäude und beschatteten die Innenhöfe, so dass es sich dort auch im Hochsommer gut aushalten ließ“. Gerade heute sind Fassadenbegrünungen angesichts des Klimawandels unabdingbar, denn sie helfen unseren Städten sich dem wandelnden Klima anzupassen und die Artenvielfalt zu schützen, so der Biologe.

Im Rahmen der Leverkusener Kampagne „Leverkusen blüht auf“ gibt das NaturGut Ophoven in der Talstraße 4 am Freitag, den 22. Oktober von 15 bis 17 Uhr und am Samstag, den 23. Oktober von 10 bis 12 Uhr kostenfrei Kletterpflanzen an Interessierte ab.

Verschenkt werden wilder Wein und echtes Efeu – allerdings nur gegen Vorlage eines Fotos des eigenen Hauses (gerne auf dem Handy). Insgesamt können durch die Förderung der Deutsche Postcode Lotterie bei dieser Aktion 400 Efeu und 400 Pflanzen des wilden Weins an die Leverkusener Bevölkerung abgegeben werden. Die Pflanzen kommen ohne Kletterhilfen aus und haften alleine an der Fassade. Eine Anmeldung ist nicht nötig, die Pflanzen werden ausgegeben so lange der Vorrat reicht. Pro Haus gibt es Pflanzen für bis zu 10 Meter Fassade, ein Rechtsanspruch besteht nicht. Bei Bedarf werden SIe gerne vor Ort zu Fragen der Pflanzung und der richtigen Art der Fassadenbegrünung beraten.

Dringend notwendig für das Stadtklima
Das grüne Kleid schützt die Fassade vor starker Sonneneinstrahlung und die Pflanzen kühlen die Umgebung dadurch, dass sie Wasser verdunsten. „Das macht häufig einen Unterschied von bis zu fünf Grad aus“, so der Leiter des NaturGuts Ophoven. Für das Stadtklima gewinne die Fassadenbegrünung deshalb in Zukunft an enormer Bedeutung, damit die Städte in Hitzeperioden nicht zu „Backöfen“ werden.

Aber auch im Winter ist so manche Begrünung von Vorteil. „Wer beispielsweise Efeu oder eine andere immergrüne Pflanze ausgewählt, spart im Winter Heizenergie, denn die Pflanzen helfen bei der Wärmedämmung“. Ein großer finanzieller Vorteil, denn die Energiepreise werden voraussichtlich weiter steigen, so der Biologe.
Die Liste der Vorteile ist groß, denn weiterhin filtern Efeu, Wilder Wein und Co. Feinstaub und andere Schadstoffe aus der Luft und helfen zusätzlich beim Lärmschutz. „Bis zu 20 Dezibel leiser ist es in Straßen, deren Häuser begrünt sind“, so Hans-Martin Kochanek.

Fördert die Artenvielfalt
Aber vor allem bringen die grünen Kleider die Artenvielfalt zurück in die Städte. Eine grüne Fassade bietet Nistmöglichkeiten und Nahrung für zahlreiche Vögel und Insekten. „In dem Efeu, das das NaturGut Ophoven bekleidet, nisten Amseln und Singdrosseln.“ Es ist jedes Jahr eine große Freude die Tiere zu beobachten, wie sie ihre Junge aufziehen“, begeistert sich Hans-Martin Kochanek. Insekten leben auch darin, aber nicht zu viele. Denn: „Spinnen leben von Mücken und Fliegen, und die Vögel brauchen wiederum Spinnen und Insekten“, so der Ornithologe.

Gerade jetzt im Herbst finden am blühenden Efeu jede Menge Admirale, Tagpfauenaugen und C-Falter ihre Nahrung. „Admirale tanken hier Energie auf für ihren weiten Flug in den Süden, andere Falter für die Überwinterung“, erklärt der Biologe. Die Blüten des Efeus seien außerdem für die Efeu-Seidenbiene überlebenswichtig, denn sie ernährt sich ausschließlich davon. Im März und April seien die dunklen Früchte des Efeus die willkommene Frühlingsnahrung für unsere Amseln oder durchziehende nordische Rotdrosseln, so Kochanek.

Was mag der Grund sein, dass trotz all dieser Vorteile noch immer nicht alle Häuser in Leverkusen begrünt sind? Möglicherweise haben so manche Hausbesitzer Sorgen, dass die Wurzeln und Haftscheiben die Fassade beschädigen könnten. „Diese Angst ist unbegründet, wenn man es fachmännisch angeht und die richtigen Pflanzen wählt“, erklärt Hans-Martin Kochanek. Er empfiehlt daher ausdrücklich sich vor der Pflanzung genau bei Bau-Fachleuten zu informieren. Nicht jede Pflanze eigne sich für jede Fassade.
Manchmal sei es angebracht mit Kletterhilfen zu arbeiten. „Ab und zu brauchen die Pflanzen einen Formschnitt, damit die Triebe nicht in Fugen oder unter Dachpfannen wachsen“, erklärt er. Wer dabei Hilfe braucht, findet sie bei gut aufgestellten Gartenbauunternehmen. Die Kosten seien überschaubar, so Kochanek. „Wahrscheinlich gleichen sie sich durch die Energieersparnis durch Kühlung im Sommer und Dämmung im Winter und die Freude an den vielen Schmetterlingen wieder aus.“

Weitere Informationen zur Fassadenbegrünung auf der Homepage:

www.naturgut-ophoven.de/leverkusen-blueht-auf/Fassadenbegruenung

26.04.2021: Leverkusen blüht auf

„Wer etwas für bunte Schmetterlinge und Wildbienen tun möchte, sollte jetzt loslegen“, rät Hans Martin Kochanek vom NaturGut Ophoven. Zwischen April und Mitte Mai sei die beste Zeit um Wildblumenwiesen anzulegen. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Uwe Richrath, Ulrich Hammer vom Fachbereich Stadtgrün und Sönke Geske von der Biologischen Station Leverkusen-Köln besichtigte er am Donnerstag die Anlage zweier Blühwiesen im Rahmen der Leverkusener Artenschutzkampagne „Leverkusen blüht auf“.

Wildblumenwiesen seien eine wichtige Grundlage um etwa Seidenbienen oder dem Tagpfauenauge Nahrung zu bieten, so der Biologe Kochanek. Deshalb werden zurzeit überall im Stadtgebiet die bunten Blumenbuffets für Insekten vorbereitet. „In Kooperation mit dem Förderverein NaturGut Ophoven haben wir in diesem Frühjahr sieben Flächen mit um die 2200 qm gefunden, auf denen wir aktuell Wildblumenwiesen anlegen. Wir wollen in den kommenden Jahren immer mehr Blumenwiesen entstehen lassen“, erklärt Ulrich Hammer.

Zwei der neuen Wildblumenwiesen liegen am Rande des Obstwegs zwischen Biesenbach und der Schönen Aussicht. „Es ist eine gute Idee, in der Nähe des Claashäuschens die alte Tradition der Obstwiesen und der blühenden Wiesen wieder aufleben zu lassen“, erklärt Oberbürgermeister Richrath. Er ist sich sicher, dass diese Flächen bald ein Genuss für die vielen Spaziergehenden und Radfahrenden werden und diese dazu anregen, selbst zum Artenschutz beizutragen. „Wunderbar wegbegleitend ist das ein tolles Beispiel, wie Landschaft für Tier und Mensch gestaltet werden kann“, so Sönke Geske, Geschäftsführer der Biologischen Station Leverkusen-Köln: „Ich bin sehr froh, dass die Besitzenden der Flächen den Wildblumenwiesen zugestimmt haben. Eine Idee, der immer mehr Landwirtinnen und Landwirte folgen.“

Die Wiesen am Rande des Obstweges werden auf unterschiedliche Weise angelegt. Zum einen wird der Boden gefräst, danach erfolgt die Einsaat. Dies wird häufig in der freien Landschaft angewendet, da es kostengünstiger und zeitsparender ist, so Sönke Geske. „Mit dieser Methode kann man auch auf Böden mit mehr Nährstoffen etwas für die Artenvielfalt tun.“

Jeder kann attraktive Blumenwiesen anlegen

Die andere Fläche wurde mit einer intensiven Abmagerungsmethode bearbeitet, zu der Kochanek auch allen Gartenbesitzern rät. „Denn im Gegenteil zu Stauden und anderen Pflanzen mögen Wildblumen keine nährstoffreichen Böden“, so der Biologe. Daher wurde der Oberboden mit Grasschicht etwa 12 cm abgetragen. „Anschließend wird der Boden mit 10 cm Sand aufgefüllt und darauf ca. 2 cm nährstoffarme, feinkrümelige Erde aufgebracht. Erst dann wird der Samen gesät und leicht angedrückt“, erklärt Kochanek. So entstehen langlebige Blumenwiesen, die jeder in seinem Garten anlegen kann.

Unter günstigen Bedingungen keimen die meisten Samen, nachdem es warm wird, innerhalb von 2-4 Wochen. Etwa 8-12 Wochen nach der Aussaat könne man mit den ersten Blüten rechnen. Speziell für Leverkusen hat der Förderverein NaturGut Ophoven drei verschiedene Saatmischungen für unterschiedliche Böden und Standorte zusammengestellt:
Sommerpracht: für nährstoffarme Böden, im Halbschatten
Buntes Buffet: für fette nährstoffreiche Böden
Farbspektakel: für magere Böden und sonnige Standorte.

Darin sind 30 verschiedene Arten enthalten, wie Kuhkraut, Lein, Färber-Resede, Kamille, Klatschmohn, Saat-Wucherblume, Kornblume, Kornrade, Nelken-Leimkraut, Malve oder Acker-Ringelblume. „Ein reiches Buffet für unsere Wildbienen und Schmetterlinge“, so der Leiter des NaturGuts Ophoven.

Die Samentüten können über eine Mail an shop@naturgut-ophoven.de angefragt werden. Saatgut für 5qm kosten 3,45 Euro. Tipps zur Anlage einer Wildblumenwiese finden Sie auf dem Flyer der Kampagne „Leverkusen blüht auf“. Diese kann heruntergeladen werden unter:

https://naturgut-ophoven.de/wp-content/uploads/2020/05/saatanleitung-RZ-ohne-beschnitt_klein.pdf

Mehr Infos zu Blühwiesen und der Artenschutz-Kampagnen „Leverkusen blüht auf“ unter:

https://naturgut-ophoven.de/leverkusen-blueht-auf

20.04.2021: Wildbienen-Oase vor der Haustür
Der Vorgarten ist nicht nur eine Zier für jedes Haus und eine Augenfreude für die Vorbeigehenden, sondern kann auch zu einem wichtigen Lebensraum für zahlreichen Arten werden, so Hans-Martin Kochanek vom NaturGut Ophoven. Im Vorgarten der Familie Schade aus Schlebusch hat sich eine Kolonie von etwa 200 Frühlings-Seidenbienen angesiedelt. Sie gehören zu den Wildbienen, die im Boden brüten und das ist die Mehrzahl unserer Wildbienen. „Ein reges Treiben ist jetzt im April zu beobachten, aber in ein bis zwei Monaten sieht man davon nichts mehr“, so der Biologe. Dann kann die Flächen betreten und die übliche Gartenpflege duchgeführt werden.

Für Familie Schade ist es eine große Freude jedes Jahr die Bienen zu beobachten. „Viele hundert Wildbienen fliegen umher, wenn es wärmer wird. Sie genießen, wie wir, die ersten Sonnenstrahlen,“ erklärt die Gartenbesitzerin. Angst habe sie keine, denn sie weiß, dass Wildbienen nicht stechen. Und so lange sie ihre Nisthöhlen bauen, verzichte sie gerne auf die Gartenarbeit.

Oberbürgermeister Uwe Richrath hat sich als begeisterter Naturfreund das Schauspiel angeschaut. Er wünsche sich mehr solcher bunten und artenfreundlichen Vorgärten in Leverkusen. „ Nicht nur Wildbienen, sondern auch Vögel wie Blau- und Kohlmeisen oder der Grünfink findet im Garten der Familie Schade Nahrung für sich und den Nachwuchs,“ freut sich der Oberbürgermeister. Der Vorgarten sei aber nicht nur wichtig für die Artenvielfalt. „Auch für den Klimaschutz und die Klimaanpassung in der Stadt haben solche Gärten eine große Bedeutung“, erklärt Richrath.

Viele Pflanzen und der feuchte Boden helfen dabei, die Luft im Sommer zu kühlen und so unser Leben in der Stadt angenehmer zu gestalten. Um bis zu fünf Grad kälter ist es dort im Vergleich zu Boden, der mit Steinen bedeckt ist. Außerdem kann auf diesen unversiegelten Flächen Regenwasser versickern, wodurch die Grundwasserspeicher gefüllt werden. „Das ist eine sehr wichtige Aufgabe, da die Trockenperioden immer häufiger werden und unsere Grundwasserreserven schwinden“, erklärt Hans-Martin Kochanek.

Im Rahmen des Projektes „Leverkusen blüht auf“ informiert das NaturGut über naturnahe Gärten und Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt. Mehr Infos unter:

www.naturgut-ophoven.de/leverkusen-blueht-auf/

16.04.2021: Wildbienen im Unterricht

„Es macht immer wieder Spaß, zu sehen, wie die Kinder vom Leben an und in der Insektenniststation fasziniert sind“, schwärmt Kirsten Krus, Leiterin der OGS an der GGS Opladen. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Uwe Richrath besucht sie die Station und die frisch eingesäte Blühwiese für Bienen an der GGS Opladen in der Hans-Schlehahn-Straße. Trotz der noch immer kühlen Temperaturen ist an der großen Nisthilfe reger Betrieb. Das Familienleben der Bienen finden auch ihre Schülerinnen und Schüler interessant.

„Einen kindgerechten Blickwinkel für das Lernen zum Thema Natur zu finden, ist die große Stärke des NaturGuts Ophoven“, so Oberbürgermeister Uwe Richrath. „Daher unterstützt die Stadt Leverkusen die pädagogischen Aktivitäten an Schulen und Kindergärten im Rahmen der Kampagne „Leverkusen blüht auf“.

Die Anlage von Wildbienenniststationen und Blumenwiesen stößt bei den Leverkusener Schulen und Kindergärten auf großes Interesse. Auch die GGS Bergisch Neukirchen, die GGS Im Kirchfeld und zehn weitere Schulen und Kitas machen sich für den Insektenschutz stark. Gemeinsam mit engagierten Pädagoginnen und Pädagogen stellt das NaturGut Ophoven, das die Artenschutzkampagne organisiert, Insektenstationen auf dem Schulgelände auf und berät bei der Anlage von Blühwiesen.

Insektenhilfen und Blühwiesen sind wichtige pädagogische Elemente, erklärt Hans-Martin Kochanek. „So können die Schulkinder die friedlichen Mauerbienen, Frühlings-Pelzbienen, Lehmwespen, Löcherbienen, Scherenbienen, Maskenbienen oder auch die Garten-Wollbiene live erleben und studieren“. Die Erfahrung mit allen Sinnen sei eine elementare Ergänzung zum Lernen durch Medien.

Die Kampagne „Leverkusen blüht auf“ ist ein Teil des „Leitbild Grün – Klimawandel in Leverkusen. Sie wird durch die Stadt Leverkusen, kleine Bezirksmittel, die Stiftung Umwelt und Entwicklung und die Postcode Stiftung gefördert. Im Rahmen des Projektes werden nicht nur Blumenwiesen und Nisthilfen an Schulen und Kitas angelegt. Es motiviert auch die Leverkusener Bevölkerung aktiv zu werden. Sie finden zahlreiche Tipps wie Wildbienen auf dem Balkon und im Garten geschützt werden können unter:

www.naturgut-ophoven.de/leverkusen-blueht-auf.de

13.04.2021: Anlegen einer Blühwiese

Bunte Blumenwiesen sehen nicht nur gut aus. Für Bienen und Schmetterlinge sind sie Lebensraum und Nahrungsquelle. Hier gibt es Pollen und Nektar satt.

Die Vielfalt heimischer Pflanzen lockt die Insekten an, erklärt Matthias Rawohl, Biologe im NaturGut Ophoven in Leverkusen. 50 verschiedene Pflanzenarten wachsen auf der Blumenwiese im Naturerlebniszentrum. Von Mai bis August blühen hier Natternkopf und Flockenblume, Malve und Königskerze. Wilde Möhren sprießen zwischen den Glockenblumen. Knallroter Klatschmohn leuchtet neben lila Nelken.

Im folgenden Beitrag der WDR Servicezeit erklärt Matthias Rawohl wie eine bunte Blühwiese angelegt wird und auf was unbedingt geachtet werden muss.

Zum WDR Beitrag

01.04.2021: Die ersten wilden Bienen sind unterwegs

Ein Spaziergang auf dem Gelände des NaturGuts Ophoven bietet ein tolles Naturerlebnis: Die Sonnenstrahlen locken die Frühflieger unter den Wildbienen aus ihren Winterquartieren. Dazu gehören die Mauerbienen. Sobald die auffallend pelzige Wildbiene auftritt, ist die Zeit der andauernden Fröste vorüber und Frühjahrsblüher wie Krokusse oder Hyazinthen recken sich der Sonne entgegen.

Die 8 bis 14 Millimeter großen harmlosen Insekten erinnern an eine schlanke Hummel. Die Weibchen legen im Frühjahr die mit Pollen gefüllten Nisthöhlen an, in denen sich die Larven bis August zu erwachsenen Bienen entwickeln. In diesem Zustand bleiben sie bis zum nächsten Frühjahr, um sich dann mit ihren kräftigen Kiefern aus dem verschlossenen Nest zu nagen. Und jetzt gerade kann man die Mauerbienenmänner beim Schlüpfen sehr gut auf dem NaturGut Ophoven an den zahlreichen Niststationen beobachten. Wenn die Weibchen dann schlüpfen, warten die Männchen bereits zu Paarung und der Zyklus beginnt erneut.

Die wenigen Arten, die schon so früh im Jahr aktiv werden, kümmern sich nicht nur um die Nahrungssuche, sondern beginnen auch sogleich mit dem Nestbau. Sobald genügend Futter in dem Hohlraum, der als Nistplatz auserkoren wurde, bereitliegt, legt das Weibchen ein Ei hinein und verschließt die Kammer. Bis die Larven schlüpfen sind sie mit ausreichend Proviant versorgt und eine neue Generation Wildbienen kann heranwachsen.

Mit Hilfe von Nisthilfen lässt sich übrigens die Mauerbiene problemlos im Garten ansiedeln. Wichtig ist es, dass es auch ein bienenfreundliches Angebot an Frühblühern gibt. Nektar und Pollen sammeln die meist solitär lebenden Wildbienen jedoch nicht nur für sich selbst, sondern vor allem als Nahrung für die nachkommende Generation. Neben den Frühblühern sind auch frühblühende Gehölze wie alle Weidenarten, Schlehe und Kornelkirsche sehr wichtig für die Nahrungssuche der ersten Wildbienen, die unterwegs sind. Mehr Informationen zum Aufstellen von Insektenstationen oder auch bienenfreundlichen Pflanzen findet man auf der Homepage des NaturGuts Ophoven unter:

https://naturgut-ophoven.de/leverkusen-blueht-auf

Das Gelände vom NaturGut Ophoven ist täglich von 7 Uhr bis 19 Uhr geöffnet.
Aufgrund der Corona bedingten Einschränkungen entwickelt das BNE-Regionalzentrum NaturGut Ophoven regelmäßig neue „kontaktlose“ Bildungsangebote für das Naturerlebnis vor der eigenen Haustür. Geben Interessierte den Link „#naturgutzuhause“ in ihren Internetbrowser ein, erhalten sie viele spannende Ideen und Themen um die Natur in ihrer Umgebung zu entdecken.

05.03.2021: Leverkusen blüht auf


Wenn die Temperatur wieder über 10 Grad steigt und die Sonne scheint, wird reger Flugbetrieb auf dem Gelände des NaturGut Ophoven herrschen, vermutet Matthias Rawohl, Koordinator des NaturGut Geländes. „Die ersten Mauerbienen sind schon zu sehen.“ Wer seinen Garten fit machen will und Wert auf eine große Artenvielfalt legt, solle jetzt starten so der Biologe. Denn Bienen brauchen unseren Schutz. Immer mehr Arten haben Probleme genug Nahrung und Nistplätze zu finden. Die städtische Initiative „Leverkusen blüht auf“ will aufklären und die Bevölkerung in Leverkusen motivieren beim Artenschutz mitzumachen.

„So kann jede und jeder eine Blumenwiesen anlegen, die Wildbienen viel Nahrung bieten oder Nisthilfen im Garten oder auf dem Balkon aufhängen“, so Rawohl. In den Gängen hinter den Löchern legen die Wildbienen ihre Eier ab. Im nächsten Jahr schlüpft der Nachwuchs. 70 Prozent der Wildbienen-Arten, wie die Weiden-Frühlings-Seidenbiene nisten im Boden, sie bohren ihre Niströhren und Nester am liebsten in ein Lehm-Sandgemisch. „Ein solcher Nistplatz kann im Garten leicht angelegt werden“, so der Geländekoordinator. Wichtig ist dabei, dass auf diesen Flächen keine Pflanzen wachsen.

Beim Schutz der Wildbienen muss jedoch einiges beachtet werden: „Die Insekten mögen es warm und trocken, deshalb ist es wichtig, dass die Insektenhilfe nach Süden ausgerichtet und vor Nässe mit einem kleinen Vordach geschützt ist“, erklärt Rawohl. Wenn Bambusröhrchen benutzt oder Brutlöcher in Holz gebohrt werden, sollten die Ränder der Löcher mit einer Feile nachgearbeitet werden, damit die jungen Bienen sich nicht die Flügel verletzen“. Die Nisthilfe sollte  mindestens einen halben Meter über dem Erdboden angebracht werden.

Beim Anlegen einer Blumenwiese muss einiges vorbereitet werden, so Rawohl. „Damit es in ein paar Wochen kräftig blüht, muss der Boden erst ausgemagert werden. Unsere Böden sind zu nährstoffreich.“ Dazu rät der Biologe, die Grasnarbe zu entfernen – eine 10 cm tiefe Schicht -, anschließend mit 10 cm Sand aufzufüllen und darauf 2 cm nährstoffarme, feinkrümelige Erde aufzubringen. Mit der Aussaat sollte man wegen der Temperaturen aber frühestens Anfang April beginnen, so Rawohl. Weitere Tipps sind hier auf der Website nachzulesen:

www.naturgut-ophoven.de/leverkusen-blueht-auf

Die professionelle Insektenhilfe „Leverkusen“ sowie Blumensamen für halbschattige oder sonnige Flächen können beim NaturGut Ophoven bestellt werden. Die „Leverkusener Blühwiesenmischung“ gibt es in drei Ausführungen.

Hintergrundinfos zum Projekt: Leverkusen blüht auf!
Das Projekt „Leverkusen blüht auf“ gehört zu den Klimaschutzaktivitäten und ist Maßnahme des Leitbilds Grün der Stadt Leverkusen. Verschiedene Teile des Projektes werden durch die Stadt Leverkusen, kleine Bezirksmittel, die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW oder die Deutsche Postcode Lotterie gefördert.

13.11.2020: Den Boden bereiten für Artenvielfalt

Damit Wildbienen und Co. einen guten Start ins neue Jahr bekommen, sollten jetzt im Garten Vorbereitungen getroffen werden, erklärt Matthias Rawohl vom NaturGut Ophoven. Im Rahmen der städtischen Kampagne „Leverkusen blüht auf“ bereiten er und seine Kollegen bereits auf verschiedenen Schulgeländen und auf dem Gelände des NaturGuts Ophoven vor. „Wir stecken die Flächen ab, auf denen im Frühjahr Wildwiesen entstehen damit sie nicht niedergetrampelt werden und setzen Zwiebeln in die Erde.“ Die heimischen Elfenkrokusse, der zweiblättrige Blaustern oder der doldige Milchstern sind Frühblüher, die den Bienen erste Nahrung bieten. Bis Ende November sollten die Zwiebeln der Frühblüher in der Erde sein.

Außerdem sei es jetzt die richtige Pflanzzeit für Sträucher und Bäume. „Obstbäume beispielsweise, Obststräucher oder Ebereschen sind wichtig im Garten als Trachtbäume für die Bienen“, so der Landschaftsgärtner. Auch sollten jetzt alte Bäume fachmännisch zurückgeschnitten werden, damit sie in den nächsten Jahren wieder prächtig blühen und Nahrung für die Insekten bieten.

Während Nisthilfen für Vögel jetzt gesäubert werden können, sollte man die Nisthilfen für Insekten in Ruhe lassen. Hinter den mit Lehm verschlossenen Löchern im Holz oder Ziegeln der Nisthilfen entwickeln sich die Larven. „Lediglich unbewohnte Hölzer sollten kontrolliert und eventuell ausgetauscht werden“, so Rawohl. Durch die Witterung seien die Einfluglöcher oftmals ausgefranst und damit gefährlich für die Bienen. „Beim Herein- und Herausfliegen können sie sich die Flügel verletzen“, so Rawohl. Eine professionelle Wildbienenstation erhalte der Interessierte auf dem NaturGut Ophoven. Die Wildbienennisthilfe „Modell Leverkusen“ sei speziell für die „Kampagne Leverkusen blüht auf“ entwickelt worden und kann durch eine E-Mail für 70 Euro bzw. 75 Euro inklusive Spechtschutz bestellt werden:

shop@naturgut-ophoven.de

Die städtische Kampagne für Artenschutz „Leverkusen blüht auf“, die im Rahmen des Leitbilds Grün durchgeführt wird, wurde im vergangenen Jahr begonnen. Sie wird von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW sowie der Deutschen Postcode Lotterie und aus Bezirksmitteln finanziert. Ziel der mehrjährigen Kampagne ist es, Wildbienenschutz, Artenvielfalt und Stadtnatur voranzutreiben. Das NaturGut Ophoven bietet Beratungen und viele Informationen auf seiner Homepage an.
Unter www.naturgut-ophoven.de/leverkusen-blueht-auf sind sie nachzulesen.

29.07.2020: Hier blüht es für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge

Das NaturGut Ophoven will den Einsatz für den Artenschutz sichtbar machen.
Blühwiesen und bienenfreundliche Vorgärten sind Farbenfeuerwerke, aber oft nur für kurze Zeit. Damit die Beete auch nach dem abblühen nicht verkannt werden, bietet das Gut Ophoven Gartenbesitzern, die sich für den Artenschutz stark machen eine Holztafel an. „Hier blüht es für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge!“ steht auf dem Schild.

Im Rahmen der Artenschutz-Kampagne „Leverkusen blüht auf“ werden diese Tafeln in der Werkstatt des NaturGuts Ophoven gefertigt. Leverkusener Bürgerinnen und Bürger haben so die Möglichkeit ihren Einsatz für den Artenschutz sichtbar zu machen“, erklärt Hans-Martin Kochanek, Leiter des NaturGut Ophoven. Wer Interesse daran hat und Unterstützer der Kampagne „Leverkusen blüht auf“ werden will, kann sich beim NaturGut Ophoven melden: zentrum@naturgut-ophoven.de und sich gegen eine Gebühr von 8 Euro die Tafel abholen.

Oberbürgermeister Uwe Richrath begrüßt das Angebot. „Die Tafeln motivieren andere, mitzumachen“. Neben dem Klimaschutz sei der Erhalt der Artenvielfalt eine der wichtigsten globalen Herausforderungen unserer Zeit, so Richrath. „Wir sind Teil einer globalen Gesellschaft. Deshalb müssen wir im Kleinen, in unseren Vorgärten damit anfangen“. Eine große Hilfe sei beispielsweise das Nahrungsangebot für Bienen und Insekten zu erhöhen.

Und dafür gibt es eine große Auswahl an einheimischen Blumen. Welche die richtigen sind, erfahren Interessierte beim NaturGut Ophoven. Dort sind Flyer über lebendige Gärten, Balkone, Blühwiesen, Dach- und Wandbegrünung und zum Bau von Nisthilfen erhältlich. Spezialfragen beantwortet auch gerne der Landschaftsgärtner des NaturGut Ophoven Matthias Rawohl: matthias.rawohl@naturgut-ophoven.de

Auf der Website www.naturgut-ophoven.de/leverkusen-blueht-auf können diese Tipps auch digital abgerufen werden. „Wichtig ist: Ein bienen- oder insektenfreundlicher Balkon oder Garten muss nicht viel Arbeit machen“, erklärt Hans-Martin Kochanek.

Das Projekt „Leverkusen blüht auf“ ist eine Maßnahme des Leitbilds Grün der Stadt Leverkusen. Verschiedene Teile des Projektes werden durch die Stadt Leverkusen, kleine Bezirksmittel, die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW oder die Deutsche Postcode Lotterie gefördert.

Weitere Infos erhalten Sie beim NaturGut Ophoven von Britta Demmer, Tel. 02171/73499-44, E-Mail: britta.demmer@naturgut-ophoven.de

24.07.2020: NaturGut Ophoven wird für biologische Vielfalt ausgezeichnet
Thomas Muchow, Jurymitglied der UN-Dekade für Biologische Vielfalt übergab am Donnerstagmorgen den Baum der Vielfalt an Marianne Ackermann, Vorsitzende des Fördervereins NaturGut Ophoven. Das NaturGut Ophoven bekam die begehrte Auszeichnung als Projekt der Biologischen Vielfalt. „Die Jury war sich einig, dass das NaturGut Ophoven ganzheitlich und vorbildhaft Projekte zur Artenvielfalt durchführt“, erklärt er.

Beauftragt von der Stadt koordiniert das NaturGut Ophoven seit vielen Monaten die Kampagne „Leverkusen blüht auf“, um die Bevölkerung für den Insektenschutz und die Artenvielfalt zu sensibilisieren. Gefördert wird das Projekt durch die Stadt Leverkusen, Bezirksmittel, die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW (SUE) und weitere Förderer. „So sind bereits viele Blühwiesen im öffentlichen Raum und in privaten Gärten entstanden“, erklärt Oberbürgermeister Uwe Richrath. „Bei Baumpflanzungen im öffentlichen Raum werde darauf geachtet, dass sie bienenfreundlich sind.“ Er kommentiert, dass die Juryentscheidung die richtige war. Er ist sich sicher, dass die Kampagne „Leverkusen blüht auf“ immer weitere Kreise zieht.

Viele gesellschaftliche Akteure beteiligen sich an der Kampagne: Schulen, Kindergärten und Kirchengemeinden sowie die Abfallwirtschaft Leverkusen oder der Sportpark im Freibad Wiembachtal haben Insektennisthilfen aufgestellt und Blühwiesen angelegt. Dabei haben zahlreiche Ehrenamtler geholfen, betont Marianne Ackermann, erste Vorsitzende des Fördervereins NaturGut Ophoven. „ Ihnen gehört unser Dank. Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass das NaturGut Ophoven erneut den Baum der Vielfalt erhalten hat.“

Mit kreativen Infoständen, einer umfangreichen Homepage, Beratungsangeboten und Vorträgen informiert das NaturGut Ophoven über den Insektenschutz. Zusammen mit der Lebenshilfe Leverkusen sind besondere Insektenhäuser, das „Modell Leverkusen“ entwickelt worden. Ergebnisse für die Artenvielfalt seien sicherlich erst in ein paar Jahren sichtbar, so der Biologe Dr. Hans-Martin Kochanek, aber er ist sich sicher, dass das Thema in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. „Den Menschen wird klar: Je vielfältiger die Natur ist, desto leichter kann sie auf Veränderungen wie den Klimawandel reagieren. Je mehr Landschaften zerstört werden und Tierarten aussterben, desto schneller gerät die Natur – und damit unsere Heimat – aus dem Gleichgewicht.“

Hintergrund UN-Dekade Biologische Vielfalt

Ziel der Dekade ist es, ein Bewusstsein für die Bedeutung der Vielfalt zu schaffen. Denn der Arten-Reichtum nimmt weltweit und auch in Deutschland stark ab. Um diesen überwiegend durch menschliches Handeln bedingten Rückgang aufzuhalten, haben die Vereinten Nationen das Jahrzehnt von 2011 bis 2020 zur UN-Dekade Biologische Vielfalt erklärt. Die deutsche UN-Dekade Biologische Vielfalt startete offiziell am 8. November 2011. Sie wird im Auftrag von und in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesumweltministerium (BMU) und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) von der Geschäftsstelle der UN-Dekade umgesetzt. Projekte, die möglichst viele Menschen für den Schutz und den Erhalt der Biodiversität begeistern, erhalten eine Auszeichnung. Ausgezeichnete Projekte dürfen für zwei Jahre den Titel „Ausgezeichnetes UN-Dekade-Projekt“ führen.

07.05.2020: Die Kampagne Leverkusen blüht auf präsentiert erste Ergebnisse

Blühwiesen sind nicht nur für Wildbienen eine Freude, sondern auch für Spaziergänger und Nachbarn. Ein Jahr nach Aussaat inspizieren Oberbürgermeister Uwe Richrath und Umweltdezernent Alexander Lünenbach gemeinsam mit Hans-Martin Kochanek, Leiter des NaturGut Ophoven die Blumenwiese an der Rennbaumstraße. Sie wurde im letzten Jahr im April angelegt und präsentiert sich nun prächtig mit Margerite, Kornblume und Ochsenzunge. Durch die spezielle Anlage kann es hier über mehrere Jahre hinweg blühen.

Die städtische Kampagne für Artenschutz „Leverkusen blüht auf“, die im Rahmen des Leitbilds Grün durchgeführt wird, wurde im vergangenen Jahr begonnen. Sie wird von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW sowie der Postcode-Lotterie und aus Bezirksmitteln finanziert.

Ziel der mehrjährigen Kampagne ist es, Wildbienenschutz, Artenvielfalt und Stadtnatur in der Kommune voranzutreiben. „Wenn ich die blühende Wiese ansehe, weiß ich, dass wir im letzten Jahr alles richtig gemacht haben“, so Oberbürgermeister Uwe Richrath erfreut. „Das ist ein Anfang für den Artenschutz in unserer Kommune, aber man darf nicht locker lassen“. Sonst stehe uns die nächste Krise ins Haus.

In den vergangenen zwölf Monaten sei vieles umgesetzt worden, so Hans-Martin Kochanek, Koordinator des Projektes: „Wir haben gemeinsam mit 16 Schulen und Kitas Nisthilfen für Wildbienen aufgestellt und auf Friedhöfen, in Kirchengemeinden wie St. Aldegundis oder an der Bielertkirche wurden große Insektennisthilfen installiert. Aber auch die AVEA, das Freibad Wiembachtal und das Schlebuscher Krankenhaus haben Wildblumenwiesen angelegt und Wildbienenstationen aufgebaut“. Zum Glück seien die meisten Installationen vor März fertig geworden, also noch vor der Coronakrise, erklärt Kochanek. „So konnten viele Wildbienenarten die neuen Nisthilfen auch schon nutzen“.

Das NaturGut Ophoven hat gemeinsam mit den Leverkusener Lebenshilfe-Werkstätten die neuen großen und kleinen Insektennisthilfen entwickelt.
„Jeder hat die Möglichkeit bei der Kampagne mitzumachen – sei es im eigenen Garten oder auf dem Balkon“, erklärt Umweltdezernent Alexander Lünenbach. Das NaturGut Ophoven biete Beratungen und viele Informationen auf seiner Homepage an. Unter: www.naturgut-ophoven.de/leverkusen-blueht-auf sind sie nachzulesen. Dort wird erklärt wie ein Balkon in ein Paradies für Wildbienen verwandelt werden kann, wie eine Wildblumenwiese fachgerecht angelegt wird und vieles mehr zu Wildbienenschutz und Stadtnatur.
Im vergangenen Jahr wurden zudem neun Beratungstermine zu den Themen Dach- und Fassadenbegrünung, Entsiegelung und Natur am Haus und im Garten durchgeführt. Die Fachleute des NaturGut Ophoven konnten dabei ganz spezifisch und individuell auf die Ideen und Probleme der Bürgerinnen und Bürger eingehen. Das Angebot wurde gut genutzt, so Koordinator Kochanek. Auch jetzt geht die Beratung weiter. Jeder kann seine Fragen zu Möglichkeiten der Verbesserung seines privaten Umfeldes per mail an: leverkusenbluehtauf@naturgut-ophoven.de senden und bekommt eine kompetente Auskunft.

Um das Stadtklima und die Artenvielfalt in der Stadt zu verbessern, spiele die Fassadenbegrünung eine besondere Rolle, so Kochanek. Im vergangenen November wurde deshalb im Rahmen der Kampagne ein 1330m langer Streifen der Schallschutzwand in der Bahnstadt in Leverkusen modellhaft mit 614 Pflanzen des wilden Weins begrünt. „Dieser ist nicht nur ein optischer Genuss durch sein Grün im Sommer und das schöne Herbstrot, die Blattflächen des Weines können Sauerstoff produzieren und Feinstäube binden. Außerdem entsteht durch die Verdunstung eine natürliche Kühlung der Umgebung“. Bei einer Fassadenbegrünung am Haus komme es noch zu einem weiteren Vorteil: Es entsteht ein neuer Lebensraum für Vögel und Insekten, so der Ornithologe.
Aufgrund der Coronakrise konnten leider noch nicht alle geplanten Maßnahmen des Projektes umgesetzt werden. Geplant ist ca. 5000 m2 Blumenwiese auf Friedhöfen, an Schulen und Kindergärten anzulegen um ein möglichst großes Nahrungsangebot für die Bienen zu schaffen. Erfreulicherweise konnten trotz der schwierigen Zeit davon bereits ca. 500 m² eingesät werden.

„Die Leverkusener Bürger können bei der Vergrößerung des Nahrungsangebotes gerne mithelfen und Blühwiesen in ihren Gärten anlegen“, so Kochanek. Das NaturGut Ophoven habe drei verschiedene Wildblumenmischungen für unterschiedliche Böden und Standorte zusammengestellt.

Die Leverkusener Mischung und die Wildbienennisthilfe „Modell Leverkusen“ können bestellt werden unter: shop@naturgut-ophoven.de

Leverkusener Saatgutmischungen:
Saatgut für 5qm kosten 3,45 Euro zzgl. 1,50 Euro Versandkosten, bei 2-20 Samentüten betragen die Versandkosten insgesamt 2 Euro.
Folgende Mischungen sind erhältlich:
Sommerpracht: für nährstoffarme Böden, im Halbschatten
Buntes Buffet: für fette nährstoffreiche Böden
Farbspektakel: für nährstoffarme Böden und sonnige Standorte.
Wildbienenstation: Modell Leverkusen, 70.- Euro.

 

05.05.2020: Balkon als Mini-Oase

Kurzurlaube über das Wochenende fallen derzeit aus und stattdessen heißt es „Wir bleiben zu Hause“. Ob man in den Sommerferien wegfahren kann oder alle die Ferien zu Hause verbringen, ist derzeit noch unklar. Dann können wir wenigstens die Zeit nutzen, den Balkon zu einer Mini-Urlaubsoase zu machen.

Egal ob im Garten, auf dem Balkon oder auf der Fensterbank – Gärtnern kann jeder. Oregano, Lavendel oder Salbei schaffen durch ihren Duft und ihr Aussehen ein Mittelmeerflair. Sie sind schnell auf dem Balkon zur Verfeinerung von Mahlzeiten gepflückt. Das Tolle an den Kräutern besteht darin, dass sie nicht nur im Beet zufrieden sind, sondern auch prächtig in Töpfen, Kübeln oder Balkonkästen wachsen. Diese sonnenliebende Kräuter mögen ihren Boden nährstoffarm, also wird die Erde am besten mit etwas Sand gemischt. Minze, Petersilie, Salbei, Schnittlauch und Zitronenmelisse pflanzt man am besten in den Halbschatten. Die Ernte lässt sich hervorragend einfrieren oder trocken, dann gibt es auch im Winter leckere Zutaten für einen Tee oder andere Gerichte – und eine schöne Erinnerung an den Sommer.

Auf dem Gelände des NaturGuts Ophoven kann man sich auf dem Aromaweg mit den verschiedenen Küchenkräutern vertraut machen. Der Gärtnerexperte Matthias Rawohl ist mit seinem Team täglich im Einsatz, damit die 60.000 m² Gelände optimal gehegt und gepflegt werden. Er betont: „Man glaubt es kaum, aber schon der kleinste Balkon kann nicht nur ein Genuss für unsern Mittagstisch, sondern auch zu einem echten Paradies für Wildbienen und Schmetterlinge werden. Ein Ganzjahresbüffet blühender Pflanzen auf dem Balkon erfreut so nicht nur unser Auge, sondern ist auch eine unverzichtbare Hilfe beim Schutz unserer Wildbienen. Dabei muss sich keiner Sorgen machen, denn Wildbienen sind friedlich. Manche haben zwar einen Stachel, der der aber kaum durch die Haut dringen kann, selbst wenn die Bienen stechen würden.“

Matthias Rawohl kann man bei Fragen auch unter leverkusenbluehtauf@naturgut-ophoven.de erreichen. Er beantwortet dann die Mail, verschickt Infos wie z.B. das Faltblatt „Ihr Balkon kann zum Paradies werden“ oder ruft nach Wunsch zurück.

Mehr Informationen und verschiedene Faltblätter zum Download: https://naturgut-ophoven.de/leverkusen-blueht-auf/

Das Projekt „Leverkusen blüht auf“ gehört zu den Klimaschutzaktivitäten und ist Maßnahme des Leitbilds Grün der Stadt Leverkusen. Verschiedene Teile des Projektes werden durch die Stadt Leverkusen, kleine Bezirksmittel, die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW oder die Deutsche Postcode Lotterie gefördert.

29.04.2020: Entdeckungstour Wildbienen auf dem NaturGut Ophoven

Die Natur auf dem NaturGut Ophoven, im Garten oder Parks bieten auch in der Coronazeit viele spannende Möglichkeiten etwas zu erleben, Spaß zu haben und gemeinsam zu entdecken. Das große Gelände des NaturGuts Ophoven in der Talstraße bietet viele Möglichkeiten mit der Familie neue Welten zu entdecken.

Wie wäre es mit einem Spaziergang über das NaturGut Gelände die Wildbienenhäuser finden? „Wir fanden es sehr spannend zu beobachten, wie viele verschiedene Wildbienenarten dort sind. Mit der Stoppuhr konnten wir herausfinden, wie lange eine Wildbiene brauchte, bis sie aus ihrem Loch wieder herauskommt. Sie flog dann los und sammelte noch mehr Pollen, die Nahrung für ihren Nachwuchs. Und die Namen sind auch sehr spannend so die „gehörnte Mauerbiene, oder Löcherbiene oder Scherenbiene”, berichtete Ute Rommeswinkel, die mit ihren Kindern die Stationen besucht hat.

565 verschiedene Wildbienenarten gibt es in Deutschland. Die nützlichen Wildbienen gibt es in verschiedenen Farben, Formen und Größen. Denn wenn sie von Blüte zu Blüte fliegen, um Pollen und Nektar zu sammeln, dann bestäuben sie die Blüten dabei auch. Aus bestäubten Blüten wachsen dann Früchte und Gemüse. Den Nektar und den Pollen essen die Wildbienen und füttern damit auch ihren Nachwuchs. Die meisten Wildbienenarten leben allein und nicht wie die Honigbienen in großen Bienenstaaten. Sie bauen ihre Nester in den Boden im Sand oder zwischen Steinen zum Beispiel. Einige Arten bauen ihr Nest lieber in Pflanzenhalmen oder in kleinen Löchern in Baumstämmen. Angst braucht man vor den Wildbienen übrigens nicht zu haben: Sie stechen nur ganz selten, wenn sie sich bedroht fühlen. Und dann ist ihr Stachel so klein und weich, dass er kaum durch die Haut kommt.

Das Projekt „Leverkusen blüht auf” läd alle Leverkusener ein, mitzuhelfen, dass es den Wildbienen in Leverkusen besser geht: So kann z.B. jeder Blumenwiesen anlegen, in denen die Wildbienen viel Nahrung finden. Dies sowohl im Garten als auch auf dem Balkon. Dazu gehören dann auch die Wildbienennisthilfen. In den Gängen hinter den Löchern legen die Wildbienen ihre Eier ab und versorgen sie mit viel Nahrung, mit Pollen. Im nächsten Jahr schlüpft dann der Nachwuchs.

10.03.2020: Wie mache ich meinen Garten fit für die Saison?

Der Frühling steht vor der Tür und viele können es gar nicht erwarten wieder im Garten aktiv zu werden. Eine Expertenrunde auf dem NaturGut Ophoven mit Ingrid Mayer vom BUND Leverkusen, Matthias Rawohl vom NaturGut Ophoven und Christian Trumm von der Lebenshilfe Leverkusen stellten vor, wie man den Garten zukunftsfähig gestalten und sich für unser Klima und unsere Insekten aktiv einsetzen kann.

Ingrid Mayer vom BUND Leverkusen fordert auf den Klimakiller Torf zu verzichten und torffrei zu gärtnern. Die in vielen Jahrtausenden entstandenen Moore sind einzigartige Biotope mit einer hoch  spezialisierten Pflanzen- und Tierwelt. Sie betont: „Es kann nicht sein, dass heute immer noch Moore durch den industriellen Torfabbau vernichtet werden. 2,5 Millionen Kubikmeter landen davon in den Gärten der Freizeitgärtner. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Denn Moorschutz ist nicht nur Arten-, sondern auch Klimaschutz: Moore haben eine ungeheure Speicherkapazität für CO2. Sie bedecken nur 3% der Erdoberfläche, speichern aber doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder unserer Erde zusammen!“ Ingrid Mayer fordert die Leverkusener auf: „Nutzen Sie nachwachsende, regional verfügbare Rohstoffe. Der Handel bietet eine ganze Reihe von Torf- Alternativen an und auch der AVEA-Kompost ist gut. Aber Vorsicht! Misstrauen Sie angeblich „torfreduzierten“ oder „torfarmen“ Blumenerden.“ Gut und günstig ist der Kompost aus dem eigenen Garten. Eine Alternative ist auch die gezielte Pflanzung im Garten: Robuste heimische Pflanzen kommen im Gegensatz zu Exoten meist ohne aufwendige lebenserhaltende Maßnahmen aus.

Ganz wichtig für einen insektenfreundlichen Garten ist es ausreichend Nahrungspflanzen für Insekten zu haben. Bäume, Sträucher, Stauden, aber ganz wichtig eben auch Wildblumen und hierfür Wildblumenwiese. Matthias Rawohl, Mitarbeiter NaturGut Ophoven erklärt was man beachten soll: „Besonders geeignet sind sonnige Standorte. Grundsätzlich soll nicht gedüngt werden. Die bienenfreundlichen Blumen gedeihen am besten auf mageren Böden. Besonders gut ist es, wenn man zunächst die Grasnarbe entfernt und mit Sand den Boden „abmagert“. Für die Einsaat eignet sich der Frühling besonders gut. Je nach Witterung keimt das Saatgut nach 2-4 Wochen und die Wiese beginnt etwa 8-12 Wochen drei  Monate zu blühen. Er betont: „Das Saatgut ist ganz entscheidend für den Erfolg ist. Die Saatgutmischung sollte passend zu den Lichtverhältnissen gewählt werden, einen möglichst hohen Anteil an einheimischen Wildblumen haben. Nur so wird sichergestellt, dass Insekten und mit ihnen die Wildbienen die Blumen wirklich als Nahrungsquellen nutzen können. Verzichtet werden sollte zudem auf Zuchtformen mit gefüllten Blüten, da diese keinen Pollen und Nektar produzieren.“

Zudem sollte jeder Gärtner oder Balkonbesitzer auch für Nistplätze für Insekten sorgen. Die Ansprüche an Nistplätze sind je nach Wildbienenart sehr unterschiedlich. So siedeln Wildbienen in Nisthölzern und hohlen Stängeln (Hohlraumnisthilfen). Besonders einfach ist es, wenn man hier Insektennisthilfen kauft. Es muss nicht gleich eine großformatige Insektennisthilfe sein; auch mit weniger Platz, kann viel für die Wildbienen getan werden. Hierfür hat das NaturGut Ophoven usammen mit den Lebenshilfe-Werkstätten Leverkusen die Insektennisthilfen „Modell Leverkusen“ entwickelt. Diese passt z. B. auch auf dem Balkon. Die Nisthilfe ist in zwei Varianten erhältlich. Christian Trumm, Bereichsleiter der Schreinerei  der Lebenshilfe – Werkstätten die diese modernen Nisthilfen herstellt:  „Leider sind mittlerweile auch Insektennisthilfen im Handel, die aber oft ungeeignet sind. Das ist schade, wenn man denkt, dass man was Gutes für Insekten tut, aber man dann nur gefrustet ist, wenn es nicht funktioniert.“ So werden zum Beispiel Tannenzapfen oder Holzwolle nicht von Wildbienen angenommen.

Hintergrundinfos zum Projekt: Leverkusen blüht auf!
Das Projekt „Leverkusen blüht auf“ gehört zu den Klimaschutzaktivitäten und ist Maßnahme des Leitbilds Grün der Stadt Leverkusen. Verschiedene Teile des Projektes werden durch die Stadt Leverkusen, kleine Bezirksmittel, die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW oder die Deutsche Postcode Lotterie gefördert.  

 

03.04.2019: Made in Leverkusen

Das NaturGut Ophoven hat gemeinsam mit den Lebenshilfe-Werkstätten jetzt im Rahmen der Kampagne „Leverkusen blüht auf!” neue Insektennisthilfen entwickelt. „Die Modelle „Leverkusen” sind sehr hochwertig und ein richtiger Hingucker geworden”, erklärt Hans-Martin Kochanek vom NaturGut Ophoven stolz. Die Kooperation habe beiden Institutionen viel Spaß gemacht. Der Ideen- und Know-how Austausch sei sehr wertvoll gewesen.

„Meine Mitarbeiter haben sich sehr viel Mühe gegeben”, erklärt Christian Trumm von den Lebenshilfe-Werkstätten. Die Niströhren sind in trockenes Eschenholz gebohrt. Die Rückwand ist abnehmbar und so können die Nisthilfen nach 8 bis 10 Jahren auch gereinigt werden. „Dies ist etwas kompliziert und sollte nach Anleitung im Internet gemacht werden”, erklärt Matthias Rawohl vom NaturGut Ophoven, aber damit sei die Insektenhilfe „made in” Leverkusen auch ein langlebiges Produkt.

Es gibt zwei Modelle: eines mit grünem Schrägdach, das andere mit rotem Flachdach. Beide Modelle gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, die eine ist für die Anbringung an einen Baum und die andere für die an eine Hauswand. „Die Insekten mögen es warm und trocken, deshalb ist es wichtig, dass die Insektenhilfe nach Süden ausgerichtet und vor Nässe geschützt ist”, erklärt Hans-Martin Kochanek. Sie sollte außerdem mindestens einen halben Meter über dem Erdboden angebracht werden.

Leider gäbe es im Handel häufig Nisthilfen, die ungeeignet sind, erklärt Trumm. „Das ist schade, denn man will ja etwas Gutes für die Insekten tun”. Die Insektenhilfe „Leverkusen” kann beim NaturGut Ophoven für 70 Euro bestellt werden. Der Spechtschutz kostet 5 Euro extra. Der sei allerdings sehr wertvoll, so Kochanek, Insektenhilfen ohne Schutz werden häufig von Spechten geplündert, die Löcher aufgehakt oder das Füllgut wie Bambusröhrchen im Garten verstreut.

Mehr Infos unter: www.naturgut-ophoven.de/leverkusen-blueht-auf. Die Nisthilfe „Leverkusen” kann unter Angabe der Ausführung und der Rechnungsadresse unter shop@naturgut-ophoven.de bestellt werden. Bei der Abholung erhalten die neuen Besitzer bei Bedarf auch eine Beratung dazu.

Hintergrundinfos zum Projekt: Leverkusen blüht auf! Das Projekt „Leverkusen blüht auf” gehört zu den Klimaschutzaktivitäten und ist Maßnahme des Leitbilds Grün der Stadt Leverkusen. Verschiedene Teile des Projektes werden durch die Stadt Leverkusen, kleine Bezirksmittel, die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW oder die Deutsche Postcode Lotterie gefördert.

02.04.2019: Ein Bienenbuffet zu Ostern verschenken

„Wegen des Corona Virus können wir uns zu Ostern nicht mit der Familie und Freunden treffen, deshalb schicke ich Frühlingsgrüße per Post“, erklärt Ute Rommeswinkel vom NaturGut Ophoven. Sie versendet die Leverkusener Mischung, Samen für Blühwiesen, an ihre Liebsten. Das Umweltbildungszentrum hat die spezielle Leverkusener Wildblumensaat im Rahmen des Projektes „Leverkusen blüht auf!“ zusammengestellt.

Drei verschiedene Mischungen für unterschiedliche Böden und Standorte sollen dafür sorgen, dass die Wildblumen im Sommer prächtig blühen und den Insekten als Nahrungsquelle dienen können. Sonnige, halbschattige oder schattige Standorte werden ebenso bedient wie magere oder etwas fettere Böden. Ende März, wenn die Temperaturen steigen, ist der richtige Termin für die Aussaat.

„Unter günstigen Bedingungen keimen die meisten Samen, nachdem es warm wird, innerhalb von 2-4 Wochen“, erklärt Hans-Martin Kochanek, Leiter des NaturGut Ophoven. Etwa 8-12 Wochen nach der Aussaat könne man mit dem Blühbeginn rechnen. Etwa 30 Arten, wie Kuhkraut, Lein, Färber-Resede, Kamille, Klatschmohn, Saat-Wucherblume, Kornblume, Kornrade, Nelken-Leimkraut, Malve oder Acker-Ringelblume schmücken dann das Beet. „Um das Blühen zu verlängern, sind noch Folgesaaten bis Ende April möglich“, so der Biologe. Mehr Infos zu Blühwiesen unter https://naturgut-ophoven.de/leverkusen-blueht-auf/aktuelles/.

Die Leverkusener Saatgutmischungen für 5qm kosten 3,45 Euro zzgl. 2 Euro Versandkosten, bei 2-20 Samentüten betragen die Versandkosten insgesamt 2 Euro.
Folgende Mischungen sind erhältlich:
Sommerpracht: für nährstoffarme Böden, im Halbschatten
Bunte Buffet: für fette nährstoffreiche Böden
Farbspektakel: für magere Böden und sonnige Standorte.

Die Samentüten können unter shop@naturgut-ophoven.de bestellt werden.

01.04.2019: Kay Sarembe ist „Herr der Wildbienen“

Wenn die Temperatur über 10 Grad steigt und die Sonne scheint, herrscht reger Flugbetrieb auf dem Gelände der Gärtnerei Sarembe in der Fixheide. Tausende von Wildbienenmännchen schwirren nah über dem Boden. Sie sind jedoch nicht wegen der Frühblüher da, wie man meinen könnte, sondern auf Brautschau. „Die Weiden Frühlings Seidenbiene und ihre Artgenossen haben hier in der Gärtnerei im vergangenen Jahr einen geeigneten Brutplatz gefunden“, erklärt Hans-Martin Kochanek vom NaturGut Ophoven. Die bodenbrütenden Wildbienen bohren ihre Niströhren und Nester am liebsten in ein Lehm-Sandgemisch, das zufällig auf dem Gelände der Gärtnerei zu finden ist, so der Biologe.

„Mitte bis Ende März schlüpfen die Männchen der Seidenbiene einige Tage vor den Weibchen. Sie schwärmen dann zu tausenden über den vorjährigen Nistplätzen im Zickzackflug über dem Boden und warten auf ein Weibchen“, so Kochanek. Das sei bei Sarembe jetzt zu beobachten. Die Paarung folge dann unmittelbar nach dem Schlüpfen der Weibchen. Bisweilen werden attraktive Weibchen auch von den Männchen ausgegraben, weiß Kochanek zu berichten. Danach beginne das Weibchen mit dem Bauen von Nisthöhlen an gleicher Stelle.

Kay Sarembe, der Gärtnereibesitzer, räumt für das Bienen-Stell-Dich-ein extra seine Pflanzkübel beiseite, damit seine beflügelten Gäste genug Platz zum Schlüpfen, Paaren und Nester bauen haben. Nach drei Wochen sei das Schauspiel vorbei und die Kübel werden wieder an ihren Platz gerückt. Hans-Martin Kochanek freut sich sehr darüber, dass es bereits Leverkusener gibt, die auf den Schutz der Wildbienen achten. Er koordiniert das städtische Projekt „Leverkusen blüht auf“. Mit der Kampagne sollen Maßnahmen zum Schutz der Bienen und anderer Insekten weiter verbreitet werden. Denn schließlich seien die Wildbienen maßgeblich daran beteiligt, durch ihre Bestäubungsleistung unsere Nahrung sicher zu stellen.

Der Leiter des NaturGuts Ophoven kennt aber noch weitere Stellen, an denen ein ähnliches Phänomen zu beobachten ist. „Sehr unscheinbar, aber ökologisch sehr wertvoll, ist ein Hang auf der Pommernstraße, gegenüber der Einfahrt zur Stauffenbergstraße, so Kochanek. Auch dort surren tausende von Insekten und nicht weit davon entfernt auf den Gelände des NaturGut Ophoven seien auch verschiedene Stellen vorbereitet und von den Bodenbrütern angenommen worden. „Mir ist es wichtig, dass Menschen den Blick schärfen für solche spannenden Naturphänomene“.

19.03.2019: Bienen-Projekttag ohne Schulkinder

Eigentlich sollte heute der Bienen-Projekttag der Schlebuscher Gesamtschule auf dem NaturGut Ophoven stattfinden. Doch wegen des Corona Virus müssen die 16 Schülerinnen und Schüler der Bienen AG zuhause bleiben. Jedes Jahr bringen die Gesamtschulkinder den Bienengarten auf dem Gelände des Umweltzentums in Schuss, pflegen die Beete, pflanzen Bäume oder installieren Insektennisthilfen. In diesem Jahr legen Reinhold Glüsenkamp und Bernd Nafe, beides Lehrer an der Gesamtschule Schlebusch und Leiter der Bienen AG alleine Hand an. „Die Schülerinnen und Schüler sind sehr traurig, dass sie nicht mithelfen können“, so Imker Reinhold Glüsenkamp. „Vieles war von ihnen schon vorbereitet.“

Im Technikunterricht haben die Schülerinnen und Schüler spezielle Nisthilfen für Pelzbienen hergestellt. Die Holzhäuschen gefüllt mit einem Lehm-Sand-Gemisch sollen heute auf dem NaturGut Ophoven installiert werden. Die seltenen Pelzbienen legen ihre Brut gerne in sandig-lehmige Böden. Im Bienengarten des NaturGuts Ophoven hat deshalb Reinhold Glüsenkamp außerdem eine quadratmetergroße Stelle ausgehoben und entsprechend präpariert. In nächster Nachbarschaft haben die Schulkinder im vergangenen Jahr eine kleine Seidenweidenbienen Population von der Gesamtschule auf das NaturGut umgesiedelt. Wegen Baumaßnahmen in der Schule mussten deren Nester weichen. Außerdem pflanzen die zwei Lehrer drei heimische Bienentrachtbäume auf dem Gelände. Es sind zwei Holzäpfel und ein Speierling. „Das sind sehr alte Sorten, deren Blüten viel Pollen und Nektar für Bienen bereithalten“, erklärt Reinhold Glüsenkamp. Der Holzapfel ist der Urvater der heutigen Apfelsorten und der Speierling trägt ähnliche apfel- bzw. birnenartige Früchte. „Da das NaturGut Ophoven auch Kurse zum Mittelalter anbietet, haben diese Bäume nicht nur eine Relevanz für die Bienen, sondern auch für die Pädagogik“. „Die Bäume sind ein Geschenk der Bienen AG an das NaturGut Ophoven,“ betont Hans-Martin Kochanek, Leiter des NaturGut Ophoven, über 400 Euro seien sie Wert. Er freue sich jedes Jahr über das Engagement der Lehrer und Jugendlichen. Ohne diese kontinuierliche Projektarbeit, wäre der Schutz der Bienen auf dem Gelände und in ganz Leverkusen bei weitem nicht so weit fortgeschritten. Erst vor Kurzem haben die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit dem NaturGut Ophoven eine Petition an die Stadtverwaltung überreicht. Darin fordern sie, dass mehr bienenfreundliche Bäume im Stadtgebiet gepflanzt werden.

26.11.2019: Mehr Klimaschutz in unserer Stadt

Die neue Zukunftsinitiative „Leverkusen blüht auf” will helfen, dass unsere Stadt im Sinne des Wortes noch mehr aufblüht, denn mehr Blüten bedeuten mehr Artenvielfalt und eine schöne Nachbarschaft. Bei einem Pressetermin stellte Leverkusens Umweltdezernent Alexander Lünenbach die Kampagne vor, die federführend vom NaturGut Ophoven durchgeführt wird. „Jeder hat in seinem Umfeld viele Möglichkeiten bereits mit kleinen Maßnahmen viel zu erreichen. Sei es eine bunt blühende Hauswand, ein leuchtendes Garagendach, eine blühende Wiese, Nisthilfen für Wildbienen und Vögel oder ein modern gestalteter Balkon”. Das NaturGut Ophoven berät dazu Schulen und Kindergärten vor Ort oder läd die Leverkusener Bürgerinnen und Bürger zu kostenlosen persönlichen Beratungen durch die Fachleute des NaturGut Ophoven Christoph Hoppe und Matthias Rawohl ein. Am 29. November geht es von 14-16 Uhr um Dachbegrünung, am 2. Dezember um Natur im Garten, am 9. Dezember um Fassadenbegrünung und am 13. Dezember um Möglichkeiten der Entsiegelung, jeweils von 14-16 Uhr.

Den Rahmen für dieses Angebot für alle Bürgerinnen und Bürger setzt das Leverkusener „Leitbild Grün”. Ziel ist es, moderne Gärten, Wildbienenschutz, Artenvielfalt, Stadtnatur und gute Nachbarschaft in der Kommune zu fördern, um so einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel zu leisten. Denn, Umwelt- und Klimaschutz gelingt nur, wenn Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Bürgerschaft gemeinsam handeln.

Im Rahmen des Projektes „Leverkusen blüht auf” werden u.a. Blumenwiesen und Nisthilfen für Wildbienen an Schulen und Kitas angelegt und können Honigbienenvölker für die pädagogische Arbeit ausgeliehen werden. Denn Wildbienen sind stark gefährdet, inzwischen sind mehr als die Hälfte der bei uns vorkommenden Arten vom Aussterben bedroht. Blütenreiche Lebensräume mit geeigneten Nistmöglichkeiten fehlen. „Beim Schutz der Wildbienen muss man einiges beachten. Daher möchten wir die vielen Erfahrungen der deutschen Wildbienenprofis auch in Leverkusen verbreiten” sagt Hans-Martin Kochanek, der Leiter des NaturGut Ophoven. So leben in den bekannten Wildbienenstationen aus Holz ca. 30% unserer Wildbienen und die anderen 70% der Wildbienen-Arten brüten im Boden. Diese Bodenbrutplätze kann jeder auch in seinem Garten schaffen. Das Interesse an Wildbienenniststationen und der Anlage von Blumenwiesen stößt bei den Leverkusener Schulen und Kindergärten auf großes Interesse. Mehr als 20 Schulen und 20 Kindergärten wollen sich für den Insektenschutz stark machen und über diesen auch verstärkt im Unterricht sprechen. „Dies übersteigt leider die vorhandenen Mittel”, erklärte Hans-Martin Kochanek bei der Vorstellung des Projekts am Dienstagmorgen. Die ersten Gespräche mit den Interessierten wurden begonnen und das Ziel ist es bis zum März 2020 möglichst viele Kindergärten und Schulen mit Elementen für den Schutz der Insekten auszustatten und Fortbildungen für die Pädagoginnen und Pädagogen anzubieten.

Auch auf städtischen Liegenschaften wie Friedhöfen oder bei städtischen Töchtern wie der AVEA wurden schon Insektennisthilfen und Wildblumenwiesen angelegt. Kirchengemeinden wie die katholische Kirchengemeinde St. Aldegundis haben bereits eine Wildbienenstation (in Form eines Kreuzes) gebaut und mit einer Blumenwiese vor der Kirche ergänzt. Die evangelische Kirchengemeinde Bielert hat ebenso eine Wildbienenniststationen aufgestellt und Blumenwiesen angelegt.

Das Projekt „Leverkusen blüht auf” ist eine Aktion zum „Leitbild Grün – Klimawandel in Leverkusen.” Es wird durch die Stadt Leverkusen, kleine Bezirksmittel, die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW und die Postcode Stiftung gefördert.

Für Leverkusen sollen Elemente der Klimaanpassung erarbeitet werden und diese in inhaltliche Handlungsfelder wie Biologische Vielfalt, Umweltbildung und Grün- und Freiflächen zusammengeführt werden. Außerdem können die Leverkusener Bürgerinnen und Bürger bis zum 6. Dezember auf einer interaktiven Karte Grün- und Freiflächen sowie Ideen und Risiken rund um das Klima in der Stadt eintragen. Ziel ist es die Ideen und Anmerkungen der Leverkusener zu berücksichtigen. „Diese Erfahrungen sind für uns besonders wertvoll”, sagt Umweltdezernent Alexander Lünenbach. „Wir können zwar Simulationen zu Messwerten, Luftströmen und auch Wetterereignissen in das Konzept einfließen lassen. Die genauen Orte und die Leverkusener Klimageschichte bis ins Detail, die kennen die Menschen in ihren Stadtteilen”.

Teilnehmende am Pressetermin:
Alexander Lünenbach, Umwelt- und Sozialdezernent der Stadt Leverkusen Farah Oublal, Koordinatorin für Klimaschutz der Stadt Leverkusen Dr. Hans-Martin Kochanek, Leiter NaturGut Ophoven Matthias Rawohl, Förderverein NaturGut Ophoven

15.08.2019: Blühwiesen - Augenweide und Artenschutz

Blühwiesen werden nicht nur von Insekten gut angenommen, sondern auch von Spazierenden und Anwohnenden. Viele Privatleute und Bäuerinnen und Bauern sind dem Beispiel der Stadt gefolgt und haben Blühstreifen für den Artenschutz angelegt, z. B. in Atzlenbach: „Diese Wiese präsentiert sich zur Zeit prächtig. Dies ist von der Jahreszeit her eine Ausnahme, da sie baubedingt erst Ende Mai eingesät wurde”, erklärte Hans-Martin Kochanek vom NaturGut Ophoven am Donnerstagmorgen. In der Wachstumsphase wurde gewässert, und so kamen bereits nach einem Monat die ersten Pflanzen aus der Erde. „Nach 7 Wochen blühte sie in voller Pracht”, so der Leiter des NaturGut Ophovens weiter. Auf der Wiese blühen etwa 30 Arten, wie Kuhkraut, Lein, Färber-Resede, Kamille, Klatschmohn, Saat-Wucherblume, Kornblume, Kornrade, Nelken-Leimkraut, Malve oder Acker-Ringelblume.

Baudezernentin Andrea Deppe ist begeistert von der Vielfalt. Im Frühjahr hatte die Stadt auch so eine Insektenblühwiese an der Rennbaumstraße angelegt. „Der Fachbereich Stadtgrün plant für den Herbst die Anlage weiterer ähnlicher Blumenwiesen in mehreren Grünanlagen der Stadt.” Bis in den Hochsommer hinein, sind die bunten Wiesen eine wichtige und wertvolle Pollen- und Nektarquelle für Wildbienen und andere Insekten, so Kochanek. Der Vogelkundler betonte, dass von dem Insektenreichtum weitere Arten wie Fledermäuse und Vögel profitieren werden. Wichtig ist die richtige Pflege „Wiesen sind eine Kulturform und müssen in der Regel nur einmal im Herbst gemäht werden.” so Ulrich Hammer, vom Grünflächenamt in Leverkusen.

Weitere Fakten und Tipps für eine blühende Wiese:

  1. Die Einsaat:
    Ideal ist eine Einsaat ab Mitte März. Unter günstigen Bedingungen keimen die meisten Samen, nachdem es warm wird, innerhalb 2-4 Wochen. Etwa 8-12 Wochen nach der Aussaat kann man mit dem Blühbeginn rechnen. Jetzt wird die Wildblumenwiese ungefähr drei Monate blühen. Um das Blühen zu verlängern, sind noch Folgesaaten bis Ende April möglich.
  2. Die Bodenvorbereitung:
    Das Gras sollte vollständig ausgekoffert werden (ca. 10 cm dicke Schicht), anschließend sollten darauf 10 cm Sand (nicht einarbeiten) und 2 cm nährstoffarmer Boden, Lehm geschichtet werden (nicht einarbeiten). Zur besseren Verteilung des Saatguts wird die Aussaatmenge mit Sand im Verhältnis 1:2 oder 1:3 gemischt. 1,5g Samen je qm reichen aus. Die ausgesäten Samen nur leicht festdrücken.
  3. Die richtige Wildblumenmischung:
    Der Biologe Dr. Paul Westrich, der sich seit über 40 Jahren intensiv mit Wildbienen auseinandersetzt, hat zusammen mit Bernd Dittrich von der Kräutergärtnerei Syringa eine wertvolle Samenmischung entwickelt. Sie enthält 35 ein-, zwei- und mehrjährige Arten und bleibt damit dauerhaft attraktiv. „Viele im Handel befindliche Mischungen sind aus Sicht unserer Insekten eine reine Mogelpackung”, so Hans-Martin Kochanek. Der Schwerpunkt liege fast ausschließlich auf dem Show-Effekt der Blüten, nicht auf dem ökologischen Nutzen. Zu diesem Zweck werden viele Pflanzenarten mit gefüllten Blüten verwendet, bei denen die Staubblätter zu sterilen Blütenblättern umgewandelt sind. „Derartige Blüten locken Insekten zwar an, bieten dann leider nur sehr wenig oder gar keine Pollen und Nektar an und können daher nicht zur Insektenernährung beitragen”. Außerdem beinhalten viele Mischungen auch gezüchtete Arten oder nichteinheimische Pflanzen. „Diese Exoten können von unseren Insektenarten nicht verwertet werden”.

    Die neu entwickelte Wildblumenmischung von Dr. Westrich und Bernd Dittrich liefert darüber hinaus ein wichtiges Nahrungsangebot für Honig- und Wildbienen, zu denen u. a. Seidenbienen, Pelzbienen, Mauerbienen, Holzbienen und Hummeln zählen. Zur Brutversorgung werden Nektar, aber vor allem Blütenpollen benötigt, den die Wildbienen an den angebotenen Pflanzen reichlich finden. „Es ist am besten, wenn es vom Frühjahr bis in den Herbst im Garten blüht. Deshalb muss man darauf achten, sowohl früh-, mittel-, als auch spätblühende heimische Arten anzupflanzen”, erklärte Kochanek.

    Empfehlenswert sind die Mischungen:

    • Mischung “13” der Firma Syringa, zusammengestellt in Zusammenarbeit mit Biologe Dr. Paul Westrich und Bernd Dittrich: Die Mischung kann man online unter www.syringa-pflanzen.de bestellen, aber auch auf dem NaturGut Ophoven für 6,95 Euro bekommen.

    • Rheinisches Bergland – www.wildbienen-garten.de

  4. Die Pflege im Herbst:
    Das Blühbeet sollte im Herbst abgemäht und das Mahtgut einige Tage liegen gelassen werden, damit es aussamen kann. Danach sollte es abgeräumt und kompostiert werden. Im 2. Jahr erblühen sowohl die erneut versamten Einjährigen, als auch die zwei- und mehrjährigen Arten. Bei unseren Bodenverhältnissen in Leverkusen blüht eine solche Wiese ungefähr 3 Jahre.
  5. Warum blüht die Wiese nicht länger?
    Die Wildblumen vertragen in der Regel keinen Dünger. Aber allein durch die Luft erfolgt schon eine Düngung. Es erfolgt ein Gesamteintrag an Stickstoff aus der Luft von 50kg je Hektar pro Jahr. Die Stickstoffemissionen werden vor allem in den Bereichen landwirtschaftliche Erzeugung und Nahrungsmittelproduktion, Mobilität und Verkehr sowie Energieerzeugung und -nutzung verursacht.

Und weiter geht‘s
Blumenwiesen sind nur ein Element für einen wirksamen Schutz der Insekten. Weitere unverzichtbare Elemente im eigenen Garten sind:

  • Wildbienenhäuser (Holz, Bambus)
  • Erd-Nistplätze
  • Blühende Stauden
  • Blühende Sträucher und Bäume

    Weitere Infos erhalten Sie beim NaturGut Ophoven von Britta Demmer Tel. 02171/73499-44, E-Mail: britta.demmer@naturgut-ophoven.de

17.05.2019: Großes Wildbienenhaus für die Gemeinschaftsgrundschule Opladen

Die Klasse 3/4b der GGS Opladen half heute tatkräftig beim Aufbau des großen Wildbienenhauses. Die Einzelteile wurden von Christoph Hoppe und Jörg Meyer vom NaturGut Ophoven geliefert. Gemeinsam wurde das 1,60 m hohe und 1,20 m breite Insektenhaus zusammengebaut und auf dem Schulhof an der Hans-Schlehan-Straße aufgestellt. Ab sofort bietet es Raum für viele Wildbienen und die Möglichkeit für alle Schulkinder, diese gut zu beobachten. „Damit die Wildbienen aber auch Nahrung finden, säen wir noch eine Wildblumenwiese ein. Wir haben schon am Montag die ganze Fläche vorbereit”, erklärt Nicole aus der Klasse 3/ 4.

Forscher haben registriert, dass allein zwischen 1989 und 2013 die Insektenbiomasse in einem Schutzgebiet nahe Krefeld um 75 % gesunken ist. Kein Wunder, dass wir auch in Leverkusen nur noch wenige Arten beobachten können. Nicole Friedrich, OGS –Mitarbeiterin der GGS Opladen: „Das habe ich auch bemerkt. Ich war mit 20 Kindern letzte Woche eine Stunde draußen und wir haben nur zwei Bienen, ein paar Feuerkäfer und Ameisen gefunden. Wenn ich mir vorstelle, wie viele Insekten man vor 30 Jahren immer an den Autoscheiben kleben hatte…”.

Diese Entwicklung ist für uns Menschen sehr problematisch. Denn Wildbienen sind durch ihre fleißige Blütenbestäubung verantwortlich für einen großen Teil der biologischen Vielfalt. Sie sind wichtige Bestandteile von Nahrungsnetzen und beeinflussen letztendlich auch unsere Nahrungsmittelproduktion.

Die Lage ist dramatisch: Mittlerweile sind bereits über die Hälfte der 565 Wildbienenarten in Deutschland bedroht oder bereits ausgestorben. Der Schutz und die Unterstützung der Wildbienen sind daher von höchster Bedeutung und für die gesamte Bevölkerung relevant. Um den weiteren Verlust von Wildbienen und anderen Insekten zu verhindern, ist es daher sehr sinnvoll, in Schulen verstärkt die Wichtigkeit der Insekten u.a. für die Bestäubung zu vermitteln.

Das Wildbienenhaus bietet mit Nisthilfen aus Lehm, Bambus und Hartholz Wohnraum für verschiedene Arten von Wildbienen. So nisten die Hohlraumbesiedler unter den solitären Wildbienen und Wespen unter anderem gerne in hohlen Pflanzenstängeln wie Bambus. Dieser wurde vorab entgratet und geschliffen. „Den Bambus haben wir aus dem Kölner Zoo. Die Pandas haben die Blätter abgefressen und wir benutzen die Reste für die Wildbienenhotels” erzählt Schreiner Jörg Meyer, der das Insektenhaus „de Luxe” gebaut hat.

18.03.2019: Seiden-Weidenbienen werden auf das NaturGut Ophoven umgesiedelt

Ihre Nistplätze fielen einem Bauvorhaben an der Gesamtschule Schlebusch zum Opfer. Schülerinnen und Schüler der Bienen AG retteten die Kokons und lagerten sie kühl über den Winter. Am Montagmorgen siedelten die Jugendlichen die Kinder der seltenen Bienenart auf dem NaturGut Ophoven an.

Die Weiden-Seidenbiene baut ihre Niströhren gerne in sandig-lehmigen Boden. Deshalb haben der 14jährige Jonas, Fabian und Lea ein Stück Erde auf dem NaturGut speziell für die seltene Bienenart vorbereitet. Mit Schraubenzieher wurden 10 cm tiefe Niströhren in die Sand-Lehmmischung gebohrt und dann die Kokons hineingelegt. „Um die Löcher zu schließen, haben wir 1 cm Sand darauf gestreut”, erklärte Jonas. Jetzt warten wir darauf, dass es wärmer wird und die Bienenkinder schlüpfen”, ergänzte Lehrer und Imker Reinhold Glüsenkamp.

Neben der Bienenrettungsaktion verrichteten die Jugendlichen aber auch noch andere wichtige Aufgaben auf dem Gelände des Umweltbildungszentrums. Einmal im Jahr bringen sie den Bienengarten auf Vordermann. Moritz und Tom haben Laub aus dem Trachtkalender entfernt, Unkraut gejätet und vertrocknete Staudenstängel entfernt. Dennis und Amelie haben die neuen hölzernen Symbole für den Bienen Baumparcour angebracht. 10 cm große Wild- und Honigbienen auf gelber Holzbienenwabe kennzeichnen jetzt bienenfreundliche Bäume wie Weiden, Apfelbaum, Spitz- und Bergahorn, Esskastanie, Sommerlinde oder Eberesche.

Thobias und Tristan pflanzten eine Weide um und verlegten Trittsteine im Bienengarten. Insgesamt haben siebzehn Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Schlebusch am Montagmorgen an dem Bienen Projekttag teilgenommen. In zwei Stunden waren sie fertig. Die Hilfe für die Bienen ist ein wichtiges Anliegen für die 14-jährige Annika. „Es geht ja schließlich auch um unsere Zukunft”, erklärt sie, „denn die Bienen erfüllen eine wichtige Aufgabe. Sie bestäuben fast alle Blütenpflanzen”, erklärte sie.

Ein Drittel aller Früchte werde durch Honig- und Wildbienen befruchtet, ergänzt Lehrer und Imker Reinhold Glüsenkamp. Viele der hier lebenden Wildbienen seien aber vom Aussterben bedroht, so der Imker. „Deshalb ist es wichtig, für sie Wohnungen und Nahrung in unseren Gärten und Parks zu schaffen.” Jedes Jahr verbringen die Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtfaches Naturwissenschaften der Gesamtschule Schlebusch einen Tag auf dem NaturGut Ophoven und engagieren sich für die Bienen.

19.02.2019: Johanna Gastdorf aktiv für Wildbienen

 Die Schauspielerin Johanna Gastdorf setzt sich aktiv für den Wildbienenschutz ein und zeigt, dass Wildbienenschutz nicht schwer ist und leicht nachzumachen. Gemeinsam mit Hans-Martin Kochanek hat sie heute ein Beet angelegt auf der bald verschiedene attraktive Futterpflanzen für Wildbienen wachsen können.

Hans-Martin Kochanek erläuterte zwei Grundprinzipien, wenn es darum geht, Wildbienen und andere Insekten zu fördern: „Erstens: Es ist am besten, wenn es vom Frühjahr bis in den Herbst im Garten blüht. Es ist also darauf zu achten, sowohl früh-, mittel-, als auch spätblühende heimische Arten anzupflanzen, dann finden viele verschiedene Insektenarten stets ausreichend Nahrung in Ihrem Garten. Zweitens: Die richtige Blumenmischung. Es ist wichtig, dass keine Blumen mit gefüllten Blüten verwendet werden – da findet keine Biene Nektar. Gefüllte Blüten erkennt man daran, dass diese keine Staubblätter besitzen”.

Hans-Martin Kochanek hat deshalb eine besondere Wildblumen-Mischung für Wildbienen mitgebracht. Der Biologe Dr. Paul Westrich, der sich seit über 40 Jahren intensiv mit Wildbienen auseinandersetzt, hat zusammen mit Bernd Dittrich von der Kräutergärtnerei Syringa Samenmischungen entwickelt. Sie enthält 35 ein-, zwei- und mehrjährige Arten und bleibt damit dauerhaft attraktiv.

Viele im Handel befindliche Mischungen sind aus Sicht unserer Insekten eine reine Mogelpackung. Der Schwerpunkt liegt fast ausschließlich auf dem Show-Effekt der Blüten, nicht auf dem ökologischen Nutzen. Zu diesem Zweck werden viele Pflanzenarten mit gefüllten Blüten verwendet, bei denen die Staubblätter zu sterilen Blütenblättern umgewandelt sind. Derartige Blüten locken Insekten zwar an, bieten dann leider nur sehr wenig oder gar keine Pollen und Nektar an und können daher nicht zur Insektenernährung beitragen. Und da sind auch gezüchtete Arten oder nichteinheimische Pflanzen mit dabei. Denn viele exotische Arten können von unseren Insektenarten nicht verwertet werden.

Die neu entwickelte Wildblumenmischung von Dr. Westrich und Bernd Dittrich liefert kein künstlich aufgedonnertes Blütenfeuerwerk, ist aber aus ökologischer Sicht um Längen sinnvoller. „Wildbienen werden diese Mischung lieben!” sagt Dr. Hans-Martin Kochanek. Alle 35 Arten stellen ein wichtiges Nahrungsangebot für Honig- und Wildbienen dar, zu denen u. a. Seidenbienen, Pelzbienen, Mauerbienen, Holzbienen und Hummeln zählen. Zur Brutversorgung werden Nektar, aber vor allem Blütenpollen benötigt, den die Wildbienen an den angebotenen Pflanzen reichlich finden. Die Mischung kann man online (https://www.syringa-pflanzen.de), aber auch auf dem NaturGut Ophoven für 6,95 Euro bekommen. Sie reicht für 10 m².

So wird es gemacht:

  • Zunächst muss der Boden von der Vegetation befreit werden. Denn wenn der Boden möglichst locker, nährstoffarm und pflanzenfrei ist, können die Samen besser keimen. Aussaaten in bestehenden Rasen oder Wiesen funktionieren in der Regel kaum.
  • Danach wird Sand zum abmagern auf den Boden gebracht. Zur besseren Verteilung des Saatguts wird die Aussaatmenge mit Sand im Verhältnis 1:2 oder 1:3 gemischt. 1,5 g Samen je qm reichen schon. Anschließend ist es wichtig mit einem Brett am Fuß etwas das Saatbeet anzudrücken. Ideal ist eine Einsaat ab Mitte März.
  • Unter günstigen Bedingungen keimen die meisten Samen nachdem es warm wird innerhalb 2-4 Wochen. Etwa 8-12 Wochen nach der Aussaat kann man mit dem Blühbeginn rechnen. Jetzt wird die Wildblumenwiese ungefähr drei Monate blühen. Um das Blühen zu verlängern, sind noch Folgesaaten bis Ende April möglich. Im zweiten Jahr erblühen sowohl die (erneut versamten) Einjährigen, als auch die zwei- und mehrjährigen Arten. Das Beet jeweils im Herbst abmähen und das Mahtgut kurze Zeit liegen lassen, damit es aussamen kann. Bei unseren Bodenverhältnissen in Leverkusen blüht so eine Wiese ungefähr 3 Jahre. Dann kann bei Wunsch neu eingesät werden.
  • Falls in ihrem Boden noch viel Samen von „Gartenunkräutern” ist, können diese eventuell sehr schnell wachsen. Wenn diese nach der Aussaat etwa 20, 30 cm hoch sind und aus den schon immer da gewesenen „Gartenunkräutern” wie Melde besteht, sollte man die Fläche einmal mähen und das Schnittgut entfernen. Die Mahd schadet den eingesäten Arten auf keinen Fall.
16.02.2019: NaturGut Ophoven gibt wichtige Tipps für den Bau eines Wildbienenhauses

Nicht nur wir Menschen, auch die Wildbienen schauen genau hin bei der Wahl ihrer Behausung. „Deshalb müssen beim Bau einer Nisthilfe wichtige Details beachtet werden”, erklärte Hans-Martin Kochanek, Leiter des NaturGut Ophoven bei einem Pressetermin am Samstagnachmittag. Gemeinsam mit Umweltdezernent Alexander Lünenbach und Biologe Hans Günther Dreesmann stellte er aus einem Stück Holz und mit einer Bohrmaschine eine ideale Nisthilfe für die Bestäuber her.

„Die Aktivitäten des NaturGut Ophoven zur Förderung der Insekten sind ein wichtiger Baustein unseres Vorhabens Leitbild Stadtgrün” so der Leverkusener Umweltdezernent Alexander Lünenbach. „Die Löcher müssen sauber gebohrt werden, so dass keine Fasern die jungen Bienen verletzen, die im Frühjahr schlüpfen”, so Kochanek. Außerdem bevorzuge jede Wildbienenart – an ihre Größe angepasst – eine andere Lochgröße. „Für unsere Gärten sind hauptsächlich Lochgrößen von 4 – 8 mm Größe sinnvoll, denn darin legen die gehörnte Mauerbiene, Glockenblume-Scherenbiene oder auch die Löcherbiene ihre Eier ab”.

„Vor den Wildbienen braucht man keine Angst zu haben, denn sie haben keinen Stachel und können daher nicht stechen” erklärte Hans Günther Dreesmann, Mitglied des Vorstandes des Fördervereins NaturGut Ophoven. Deshalb sind Wildbienenhäuser auch auf Balkonen und nahe der Hauswand willkommen und ungefährlich.

Warum sind die Wildbienen im Garten so wichtig?
Wissenschaftler haben schon lange nachgewiesen, dass wir ohne Bienen auf einen großen Teil unserer Erträge im Garten oder in der Landwirtschaft verzichten müssten. Denn die Wildbienen sind unverzichtbar bei der Bestäubung. Und inzwischen weiß man sogar, dass die fleißige Honigbiene zwar einen Großteil dieser Arbeit macht, aber das große Heer ihrer einzeln lebenden Verwandten – die Wildbienen – einen deutlich größeren Anteil an der Bestäubungsleistung hat. Um Nahrung für nur eines ihrer Eier zu finden, besucht die fleißige Wildbiene über 100 Blüten und sorgt so für die Bestäubung. Das Aufstellen eines Wildbienenhauses im Garten ist deshalb nicht nur eine aktive und einfache Maßnahme zum Schutz unserer Natur, sondern auch ein Beitrag die Ernte von Kirschen, Äpfeln, Himbeeren oder Johannisbeeren zu erhöhen.

Infokasten: So sieht das ideale Wildbienenhaus aus!
Optimal für den Bau von Wildbienenhäusern sind senkrechte, lange abgelagerte trockene Holzstämme aus Eiche, Buche oder am besten Esche. Ungünstiger sind Baumscheiben, diese reißen leichter und sind dadurch ineffektiver. Aufgestellt werden soll das Wildbienenhaus nach Süden ausgerichtet, fest angeschraubt und gegen Nässe geschützt. Aber nicht nur gebohrte Hölzer eignen sich als Nistplatz für die Wildbienen, sondern auch hohle Stängel vom Schilf oder vom Bambus. Die Form der Wildbienenhäuser kann ganz verschieden sein, hier hemmt nichts die Kreativität der Garten- oder Balkonbesitzer.

Kontakt

Matthias Rawohl
02171 7349913

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