Die Realschule am Stadtpark ist Vorreiterin im Klimaschutz: Ob Temperaturmesswochen, „Dicke-Pullover-Tage“, ein energiebewusstes Abschalten der digitalen Tafeln oder Müllvermeidung – die Liste ihrer Aktionen ist lang. „Wir haben im Schulkiosk beispielsweise die Durstlöscher im Tetra Pak gegen Pfandflaschen getauscht und Süßigkeiten mit Verpackungen verbannt“, berichtet Lehrerin Imke Priegnitz. Auch Aktionen wie Müllsammeln, die Teilnahme am Stadtradeln oder eine Hofdienst-Challenge sollen das Umweltbewusstsein der Schüler*innen stärken.
Am Mittwochmorgen wurde die Schule nun von Bürgermeisterin Michaela Di Padova und dem NaturGut Ophoven als eine der engagiertesten energieLux-Einrichtungen Leverkusens ausgezeichnet. Zur Anerkennung erhielt sie ein „goldenes“ Energiesparmessgerät und eine Sonderprämie von 500 Euro.
Das städtische Projekt „energieLux – Klimaschutz an Leverkusener Schulen und Kindergärten“ verfolgt das Ziel, Ressourcen zu sparen und junge Menschen für den Klimaschutz zu sensibilisieren. „Schulen haben aufgrund ihres großen CO₂-Fußabdrucks eine besondere Verantwortung im Rahmen der Energiewende“, betonte Di Padova. „Zugleich sind sie wichtige Multiplikatoren, um zukünftige Generationen zu nachhaltigem Handeln zu befähigen.“
Neben der Realschule am Stadtpark erhielten auch die GGS Hans-Christian-Andersen-Schule und die Kita Heinrich-Lübke-Straße den Sonderpreis für ihr besonderes Engagement. Insgesamt nahmen im vergangenen Jahr 47 Schulen und Kitas an energieLux teil. Das NaturGut Ophoven koordiniert das Projekt seit 13 Jahren. „Wir möchten nicht nur Wissen vermitteln, sondern vor allem Kinder und Jugendliche ins Handeln bringen“, erklärt Projektkoordinatorin Britta Demmer. „Oft setzen die Aktionen Impulse, auch zu Hause achtsamer mit Energie und Ressourcen umzugehen.“
Erfolge zeigen sich auch in den Zahlen: Die teilnehmenden Schulen und Kitas verbrauchten im vergangenen Jahr durchschnittlich 10,6 Prozent weniger Strom und Wärme sowie 14,3 Prozent weniger Wasser als im Mittel der letzten zehn Jahre. Diese Einsparungen seien nicht nur Sanierungen, sondern auch dem veränderten Verhalten zu verdanken, erläutert Moritz Busch, Gebäudemanager der Stadt Leverkusen: „Selbst die beste Technik nützt nichts, wenn die Nutzerinnen und Nutzer nicht bewusst mit Energie und anderen Ressourcen umgehen. Projekte wie energieLux sind deshalb unverzichtbar.“
Ein Teil der erzielten Einsparungen fließt als Prämie an die Schulen und Kitas zurück – je nach Größe, Engagement und Verbrauch. Für die Realschule am Stadtpark sind inklusive Sonderprämie 2740 Euro. Geld, das die Schule gut gebrauchen kann um ihre Klimaschutzbemühungen fortzusetzen, erklärt Imke Priegnitz. „Wir nutzen es beispielsweise um Bäume zu pflanzen und den Schulhof zu begrünen oder Hochbeete anzulegen“.
Der Förderverein NaturGut Ophoven e.V. organisiert das energieLux-Projekt und betreut die pädagogischen Maßnahmen in Schulen und Kitas. Dort wählen die Klassen eigene Energiesprecher*innen, die vom NaturGut-Team geschult werden. Sie achten auf richtiges Lüften, sachgerechtes Mülltrennen und das Ausschalten des Lichts, wenn es nicht gebraucht wird. In den sogenannten E-Teams suchen Kinder gemeinsam mit Hausmeister*innen nach Energielecks, kontrollieren während Temperaturmesswochen die Heizwerte und planen eigene Klimaschutzprojekte. So lernen sie, dass Klimaschutz direkt vor der eigenen Haustür beginnt.