Der Weltüberlastungstag (Earth Overshoot Day) markiert den Tag, an dem die Menschheit alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht hat, welche die Erde innerhalb eines Jahres zur Verfügung stellen kann. Im Jahr 2025 fällt er auf den 24. Juli. „Dann haben wir weltweit mehr Fisch gegessen, mehr Bäume abgeholzt, mehr Müll produziert und mehr CO2 ausgestoßen als uns rechnerisch zur Verfügung steht“, erklärte Marianne Ackermann vom NaturGut Ophoven auf einer Pressekonferenz am Mittwoch. Das gehe auf Kosten künftiger Generationen und auf Kosten der Umwelt, so die erste Vorsitzende des Fördervereins.
Unsere enorme Kauflust sei ein wichtiger Grund für die Ausbeutung, so Ackermann. Je mehr Dinge neu gekauft werden, desto mehr werde produziert und die Ressourcen erschöpft. Konsumieren geht aber auch umweltfreundlich. Secondhandläden oder Hilfsprojekte wie die „Tafel der Dinge“ des Kommunalen Hilfezentrums an der Humboldtstraße 50 in Opladen machen es möglich. Dort finden gebrauchte Materialien wie Kleidung, Kleinmöbel oder Kinderausstattung eine neue Verwendung. „Im Jahr 2025 haben wir bislang bereits über 5000 Spender und mehr als 8.900 Empfänger erreicht. Das bedeute, dass mehrere tausend Gegenstände und Kleidungsstücke nicht weggeworfen wurden und diese somit weiterverwendet und Ressourcen gespart werden“, erklärt JSL-Betriebsleiter Gerd Härtel. Das Hilfsprojekt „Tafel der Dinge“ betreiben zuvor länger arbeitslose Menschen, die im Auftrag der Stadtverwaltung von der JOB Service Beschäftigungsförderung Leverkusen (JSL) qualifiziert werden.
„Jeder kann Sachen bei der „Tafel der Dinge“ abgeben, die nicht mehr benötigt werden, aber zu schade sind, um sie wegzuwerfen“, erklärt sagt Michael Frimmersdorf, JSL-Fachanleiter in der „Tafel der Dinge“ im Hilfszentrum in der Humboldtstraße zuständig ist. Hilfsbedürftige Menschen können sich dort das Passende aussuchen und mitnehmen. „Menschen mit auskömmlichen Einkünften haben andere Möglichkeiten ressourcenschonender einzukaufen“, so Britta Demmer vom NaturGut Ophoven. Beinahe in jedem Stadtteil Leverkusens gäbe es einen Second Hand. Immer größer werden auch die Online Plattformen wie die der AVEA mit ihrem online Tausch- und Verschenkmarkt.
„Wir können die Ausbeutung unserer Erde stoppen, indem wir klüger konsumieren. Jeder einzelne hat es in der Hand“, erklärt Marianne Ackermann. Secondhand einzukaufen, sei nicht nur billiger, sondern es schone auch die Ressourcen. Die Forschungsorganisation Global Footprint Network hat das Datum des Weltüberlastungstags berechnet. Noch 1987 war er am 19. Dezember. Durch das hohe Konsumniveau in Industrie- und Schwellenländern sowie das schnelle Bevölkerungswachstum ist der Tag im Kalender immer weiter nach vorne gerückt. Eine gute Nachricht ist, dass der World Overshoot Tag in den letzten Jahren nicht mehr so schnell nach vorne wandert wie in den letzten Jahrzehnten. Das sei ein guter Trend, aber noch immer bräuchten wir 1,7 Erden um so zu leben wie bisher, so Demmer.
Second-Hand Läden in Leverkusen:
In fast jedem Stadtteil Leverkusens gibt es Secondhand-Läden für Kleidung, Sachen des täglichen Bedarfs oder Möbel wie die Sternschnuppe für Secondhand-Mode in Schlebusch, das Sozialkaufhaus der Nachbarschaftshilfe e.V. in Rheindorf oder die Dieter Vogt GmbH mit gebrauchten Möbeln und weißer Ware in Opladen.
Online-Gebrauchtwaren-Börse
AVEA Tausch- und Verschenkmarkt: https://leverkusen.verschenkmarkt.info/01/
Jeder kann bei dem Tausch- und Verschenkmarkt kostenlos tauschen, verschenken und suchen. Gut erhaltene Möbel, funktionstüchtige Elektrogeräte oder andere Gebrauchsgegenstände finden hier einen neuen Besitzer.
Nebenan.de: https://nebenan.de/
In der Nachbarschaft gibt es viele Dinge zu tauschen, zu verschenken oder zu leihen. Durch das Online-Netzwerk ergeben sich auch für Leverkusener viele Möglichkeiten Ressourcen zu sparen.
Vinted.de: https://www.vinted.de/
Vinted.de ist einer der größten Online-Gebrauchtkleider-Plattformen in Deutschland. Kleidung aller Größen und Marken sowie Schuhe und Accessoires tauschen hier ihre Besitzer.
Unterschrift: Die Tafel der Dinge – ein reger Umschlagplatz für gebrauchte Sachen. Bereits 5000 Menschen haben in diesem Jahr bei dem Hilfsprojekt Kleidung, Küchenutensilien, Dekomaterial oder Kleinmöbel abgegeben. Rund 8900 Menschen haben sich über die Spenden gefreut.