Die 10-jährige Jannika überlegt noch, ob sie ihre Schokolade mit Chiliflocken, Walnüssen oder Bananenchips dekorieren soll. Keine einfache Entscheidung, denn die Schokolade soll ein Weihnachtsgeschenk für die Oma werden. Kursleiterin Katja Baumann rät ihr zu einer bunten Mischung. „Da wird schon das richtige dabei sein“, vermutet sie.

In der „Lieblingsschokoladen-Werkstatt“ auf dem NaturGut Ophoven werden am Sonntagmorgen von Kindern und Erwachsenen neue Schokoladen kreiert. 30 Tafeln weiße, braune und dunkle Schokolade haben sie auf mehrere Backbleche eng zusammengelegt und diese 10 Minuten bei max. 50 Grad geschmolzen. Dann haben die Teilnehmenden mit Stäbchen oder der Gabel die verschiedenen Schokoladen ineinanderfließen lassen und mit unterschiedlichen Toppings geschmückt wie Mini Salzbrezeln, Rosinen, Mandeln oder gefriergetrocknete Beeren. „Der Fantasie ist keine Grenze gesetzt“, erklärte Baumann den Kindern.

Während die Schokolade fest wird, malen die Jungen und Mädchen Sterne, Weihnachtsbäume und bunte Kugeln auf weiße Butterbrottüten oder bekleben sie mit getrockneten Pflanzen. Anschließend brechen sie die Schokolade in kleine Stücke und stecken sie in die weihnachtliche Verpackung. Fertig ist das individuelle Geschenk. „Das ist kinderleicht und sehr nachhaltig“, erklärt Katja Baumann. Denn als Zutat verwendet Baumann Bio-Schokolade aus Fairem Handel. Das sei ihr sehr wichtig, denn der Kakao, der wichtigste Inhaltsstoff der Schokolade, sei nicht unproblematisch.

Oftmals werden Urwälder für Plantagen gerodet und Menschen für die Knochenarbeit mit Hungerlöhnen bezahlt. Nicht selten verrichten Kinder die schwere Erntearbeit, weiß sie. Deshalb verwendet das NaturGut Ophoven ausschließlich Bio-Fairtrade-Schokolade beim Backen und Basteln von Geschenken. Das Fairtrade-Siegel steht für bessere soziale Bedingungen, verbietet ausbeuterische Kinderarbeit und unterstützt eine nachhaltige Produktion.

Hannah Killmann, Ansprechpartnerin für das Thema Fairtrade bei der Stadt Leverkusen, betont, dass faire Schokolade nicht unbedingt teurer sein muss. „In den meisten Supermärkten gibt es bereits günstige Schokolade, die fair gehandelten Kakao enthält.“ So habe jeder die Chance, den fairen Handel zu unterstützen und die Schokolade mit gutem Gewissen zu genießen. Seit 2017 ist Leverkusen Fairtrade-Stadt. Ehrenamtlichen Mitgliedern der Eine-Weltläden in Wiesdorf und Schlebusch sowie eine Steuerungsgruppe der Stadt Leverkusen engagiert sich dafür, fair gehandelte Produkte sichtbarer zu machen.