Mathilda hat ein Piratenschiff mit Solarsegel aus Pappe gebaut. „Die überschüssige Energie wird in den sechs Kronkorken gelagert. Das sind meine Batterien“, erklärt die Neunjährige. Ramatias Schiff ziert ein großes, rotes Kreuz. „Ich will einmal Ärztin werden und mit dem Boot Menschen in Not helfen.“ 20 Kinder aus Leverkusener Schulen wurden vom Schulpsychologischen Dienst eingeladen auf dem NaturGut Ophoven an der 19. Herbstakademie teilzunehmen. „Mit der Herbstakademie möchten wir besonders leistungsstarke Kinder fördern und belohnen“, erklärt Bianca Kühne vom Schulpsychologischen Dienst.

An vier Tagen bastelten die Schülerinnen und Schüler Fantasieboote, bauten mit Solarspielkästen zukunftsfähige Autos, beschäftigten sich mit dem Stadtklima oder suchten nach dem KlimaGlück. Eingebettet waren die Experimente, Spiele und Forschungsaufgaben in eine fantasievolle Geschichte über die 17. Ziele einer nachhaltigen Entwicklung. „Die Ferienwoche soll den Kindern Mut machen, in ihrem Alltag für eine nachhaltigere Zukunft aktiv zu werden“, erklärt Carolin Stangier, die Leitung der Ferienwoche.
Die Vereinten Nationen (UN) haben die so genannten 17 SDGs (Social Developement Goals) formuliert. Ziel ist es, die Welt gerechter, sicherer, umwelt- und klimafreundlicher zu gestalten. Dieses komplexe Thema hat Carolin Stangier und ihre Kolleginnen vom NaturGut Ophoven in eine spannende Piratengeschichte eingebaut. Kapitän BeNE (Abkürzung für Bildung für nachhaltige Entwicklung) hat seine Crew verloren und die Ferienkinder mussten mit spannenden Aktionen helfen, die 17 Piraten wieder einzufangen.

Bei der Beschäftigung mit dem Ziel 7 (bezahlbare und saubere Energie) beispielsweise bastelten die Kinder mit Solarspielzeug umweltfreundliche Gefährte und ließen sie in der Sonne fahren. Am letzten Tag der Herbstakademie backten die Kinder Pizza und Waffeln aus regionalen Zutaten und besprachen das Thema Hunger (SDG2) in der Welt. „Es ging uns darum, den Kindern diese wichtigen Nachhaltigkeitsziele zu erklären und ihnen zu zeigen, dass jeder dazu beitragen kann, die Welt ein Stückchen besser zu machen“, so Stangier.
Hintergrund zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung

Unser Planet steht vor vielen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen. Um diesen zu begegnen, haben 2015 die 193 Mitgliedsländer der Vereinten Nationen die „Agenda 2030“ verabschiedet. Dieser globale Aktionsplan für eine nachhaltige Entwicklung soll bis zum Jahr 2030 umgesetzt werden. Herzstück sind 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die sogenannten „Sustainable Development Goals“ – kurz SDGs. Die Ziele umfassen Themen wie zum Beispiel Gesundheit, Bildung, Gleichstellung, Arbeit, Wasser, Energie und Klimaschutz. Sie betreffen den Alltag und die Lebensweise aller Menschen.