Die GGS Morsbroicherstraße setzt auf Papiersparen. Rund 227 kg Papier verbraucht jeder Deutsche pro Jahr. Das ist zu viel, fanden die Schülerinnen und Schüler der GGS Morsbroicherstraße. Eine Woche lang haben sie deshalb ihren Kopierer „in den Urlaub geschickt“. „Es wurde auch nicht vorkopiert, denn die Schülerinnen und Schüler hatten die Anweisung kopierte Arbeitsblätter zurückzuweisen“, erklärte Kerstin Glück, Schulsozialarbeiterin an der Grundschule, bei der Vorstellung der Aktion „Woche ohne Kopien“ am Freitagmorgen.
„Wir haben mit den Arbeitsheften gearbeitet und von der Tafel abgeschrieben“, erklärt der siebenjährige Simon. Das sei kein Problem gewesen. „5000 Blatt Papier haben wir dadurch gespart“, weiß die zehnjährige Greta. Denn so viel verbraucht die Schule in einer Woche. „Das haben wir herausgefunden, indem wir die Zählerstände am Kopierer und am Drucker kontrolliert haben, bevor es losging“, berichtet Greta. Sie ist Energiesprecherin in der vierten Klasse und hat mit zehn weiteren kleinen Umweltschützer:innen die Aktion im Rahmen des städtischen Klimaschutzprojektes energieLux geplant.
Durch selbstgestaltete Plakate und Lautsprecherdurchsagen haben sie auf die Klima-Aktion in der Schule aufmerksam gemacht. Die Energiesprecher:innen aller Klassen informierten außerdem in der Klassenstunde wie wichtig es ist, Papier zu sparen. „Schließlich werden Bäume für Papier gefällt, die wir eigentlich brauchen um CO2 aus der Luft zu filtern“, weiß Caren aus der vierten Klasse. Klimaschutz und der Schutz der Wälder sei ihr ein großes Anliegen, so die Neunjährige. „Ohne sie können wir nicht leben“. Den Lehrer:innen haben sie eine Liste mit Alternativen zum Arbeitsblatt zukommen lassen.
Deutschland importiere ca. 80 Prozent seines Zellstoffes für die Papierindustrie aus Finnland, Schweden aber auch aus Brasilien und anderen Ländern, erklärt erklärte Britta Demmer vom NaturGut Ophoven, die das städtische Klimaschutzprojekt „energieLux“ leitet. Die Regenwaldstiftung Oro Verde schätze, dass nach wie vor rund 20 Prozent der Holzfasern aus Urwäldern stammen.“ Deshalb sei es wichtig recyceltes Papier zu nutzen und möglichst wenig zu verbrauchen. Durch das städtischen Klimaschutzprojekt wird die Schulgemeinschaft motiviert Ressourcen zu schonen.
Den Lehrer:innen falle es nicht leicht sich umzustellen, erklärt die Schulsozialarbeiterin. „Gerade durch die Inklusion müssen wir sehr individuell mit den Kindern arbeiten und da helfen Arbeitsblätter sehr“. Dennoch müsse ein Umdenken stattfinden, stimmt Glück zu. „Auch wenn es unbequem ist, müssen Gewohnheiten durchbrochen werden.“ Die kleinen Umweltschützer der GGS Morsbroicherstraße wissen auch bereits, wie das gehen könnte. Der zehnjährige Aaron schlägt vor einmal in der Woche einen kopierfreien Tag einzuführen oder die Wochenpläne nur einmal zu kopieren und nicht für jedes Kind. Kerstin Glück will auf jeden Fall eine Ablage für Schmierpapier im Lehrerzimmer einrichten und mit den Kolleg:innen besprechen, ob die kopierfreie Woche oder ein kopierfreier Tag regelmäßig wiederholt werden kann.