Mehr Vielfalt für Leverkusen: Efeu ist ein echter Alleskönner – unsere heimische Kletterpflanze ist ein wichtiger Helfer für die Artenvielfalt und das Klima in der Stadt. Deshalb hat die Katholische Kirchengemeinde St. Aldegundis am 5. April einen Maschendrahtzaun mit Efeu bepflanzt. „Nicht nur Pfarrgemeinden, sondern alle Leverkusenerinnen und Leverkusener haben die Möglichkeit unsere Stadt vielfältiger und das eigene Zuhause lebenswerter zu machen“, erklärt Dr. Hans-Martin Kochanek, 2. Vorsitzender des Naturschutzvereins NABU Leverkusen, „ indem sie beispielsweise Zäune, Mauern oder ihre Fassaden mit Efeu begrünen.“ „Ich freue mich sehr, dass hier die Kirchengemeinde zusammen mit dem NaturGut Ophoven und den Leverkusener Naturschutzvereinen Efeu für die Zukunft pflanzt“ ergänzte Oberbürgermeister Uwe Richrath „und daher habe ich sehr gern die Einladung zum Mitpflanzen angenommen“.
„Diese kleine Fläche der Kirchengemeinde wurde eingezäunt, damit sie ausschließlich für die Natur in unserem Stadtteil zur Verfügung steht,“ berichtete Pfarrer Peter Beyer. „Direkt daneben ist unser Spielplatz, sind Gärten und ist ein städtischer Park. So bieten wir hier für jeden etwas“. Ein besonders gelungenes Beispiel für die Schaffung von Vielfalt in Leverkusen.
Efeu ist eine einheimische, immergrüne, langlebige und moderne Alternative zu den manchmal noch vorhandenen Kirschlorbeerhecken. Efeu ist für die Tierwelt von weit größerem Nutzen und bietet zusätzlichen Lebensraum für kleine Säugetiere und viele Vögel. Sie finden dort Unterschlupf und Nahrung. Die grüngelben Blütendolden, die der Efeu erst im Herbst ausbildet, ziehen neben Wildbienen (die nicht stechen können), bunten Schmetterlingen und Schwebfliegen viele andere Insekten an. Mit dem Reifen seiner Früchte lässt sich der Efeu Zeit. Erst gegen Winterende färben sich seine Früchte als Zeichen der Reife schwarz – und sind gerade dann im späten Winter eine unschätzbare – und manchmal einzige – Nahrungsquelle für viele Vögel.
Nicht nur für die Artenvielfalt, sondern auch für unsere Gesundheit und das Klima seien begrünte Flächen besser, erklärt Lars Dietrich, Leiter des NaturGuts Ophoven. „Grünflächen, Bäume und Parks galten lange als schmückendes Beiwerk in der Stadt. Heute sind die positiven Wirkungen vom Stadtgrün bekannt“. Urbanes Grün helfe Feinstäube und Schadstoffe aus der Luft zu filtern und die Umgebung zu kühlen. Das steigere die Lebensqualität in Städten erheblich. Auch der psychologische Effekt sei nicht zu unterschätzen. „Grüne Flächen sind eine notwendige Anpassung unserer Stadtstrukturen an die Folgen des Klimawandels,“ so Dietrich.
„Neben Zäunen sei auch der Bewuchs von Stadtbäumen mit Efeu von Vorteil,“ so Kochanek, denn der dichte Efeumantel spende dem Stamm Schatten und verhindere dadurch, dass sich die Rinde durch zu starke Sonneneinstrahlung zu sehr aufheizt und aufplatzt. „Da könnte noch einiges in Leverkusen passieren.“, ergänzt er.