„Am 1. August haben wir alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die unsere Natur uns innerhalb eines Jahres zu Verfügung stellen kann“, so Lars Dietrich, Leiter des NaturGut Ophoven. „Ab dann gehen wir an unsere Reserven und leben auf Kosten zukünftiger Generationen“. Die Forschungsorganisation Global Footprint Network hat dieses Datum mit ihrer Ressourcenbuchhaltung, dem Ökologischen Fußabdruck, berechnet.
„Die Wissenschaftler haben sich gefragt, wie viel gesunden Boden, saubere Luft oder Materialien die Erde generieren würde, wenn man sie nachhaltig nutzt. Anschließend wurde untersucht, wie viele Ressourcen durch die Erdbevölkerung jährlich verbraucht werden“, erklärt Dietrich. Das Ergebnis sei ernüchternd: „Wenn wir das eine von dem anderen abziehen, entsteht ein großes Minus bei den nachwachsenden Ressourcen“, so Dietrich. „Würden alle so viel verbrauchen wie wir Deutschen, bräuchten wir 3,5 Erden“.
Besonders groß sei die Verschwendung in Bezug auf unsere Kleidung. Laut Umweltbundesamt (UBA) kaufen wir im Durchschnitt jedes Jahr 18 kg an Bekleidung. Zum Vergleich: Weltweit liegt der jährliche Durchschnitt bei 8 Kilogramm. „Die Herstellung von Textilien ist für die Umwelt extrem belastend“, so Dietrich. Zu 70 Prozent besteht unsere Kleidung aus Synthetik-Fasern. Die schaden der Umwelt durch Emissionen flüchtiger organischer Stoffe, den hohen Energiebedarf durch Herstellung und Transport und den Abrieb der Fasern, die irgendwann als Mikroplastik durchs Waschen ins Meer gelangen.
Aber auch Baumwolle sei nicht optimal, so der Biologe, wenn sie nicht biologisch angebaut werde. Für die Herstellung von einem Kilogramm der weißen Faser werden bis zu 200 Badewannen voll Wasser benötigt und ein Kilogramm Chemikalien um die Stoffe zu färben oder zu imprägnieren. Laut UBA werden für den Anbau von Baumwolle weltweit 25 Prozent der Pestizide eingesetzt, obwohl es nur auf drei Prozent der Anbauflächen wächst.
Kritisch für die Umwelt seien auch die internationalen Produktionsketten, erklärt Dietrich. „Bevor das T-Shirt oder die Jeans im Schrank hängt, hat es eine Weltreise hinter sich. Durch den Transport mit Schiffen, LKWs und Flugzeugen entsteht sehr viel CO2, so Dietrich. Deshalb rät er bedachter einzukaufen. „Manchmal hilft es eine Kaufentscheidung zu „überschlafen“ Am nächsten Morgen ist sie meist nicht mehr so wichtig“. Das tue neben der Umwelt auch dem Portemonnaie gut, so Dietrich.
Weitere Tipps vom NaturGut Ophoven sind:
• Tragen Sie Ihre Kleidung möglichst lange.
• Hinterfragen Sie Modetrends und seien Sie kritisch gegenüber Fast-Fashion.
• Kaufen Sie Baumwolltextilien in Bio-Qualität („organic cotton“).
• Kaufen Sie Kleidung aus Secondhand oder tauschen Sie Kleider.
• Mieten Sie Kleidungsstücke für einmalige Anlässe wie Hochzeiten, Partys und feierliche Events.
• Reparieren Sie Ihre Kleidung bei Abnutzung oder Defekten.
• Geben Sie nicht genutzte Kleidung weiter oder entsorgen Sie diese richtig.
Diese Presseinformation wird veröffentlicht im Rahmen der Leverkusener Kampagne „Klimaschutz jeden Tag. Du bist wichtig!“, die das NaturGut Ophoven als BNE-Regionalzentrum durchführt und vom Land NRW gefördert wird.