Man sieht es nicht auf den ersten Blick, aber das Gelände des NaturGut Ophoven ist einzigartig in seiner Vielfalt. Die Naturinsel in der Stadt hat auf 6 Hektar mehr Wildbienen und Wespenarten zu bieten als der Botanische Garten in Bonn oder Düsseldorf, erklärt Bienenexpertin Andrea Jakubzik. Sie hat in den vergangenen Jahren Wildbienen- und Wespenarten (zusammen: Stechimmen) auf dem Gelände untersucht.

Im vergangenen Jahr fand sie 133 Arten der Stechimmen auf dem Gelände. „Das ist besonders viel, wenn man es mit anderen städtischen Parks vergleicht“, erklärt sie. Dort würde man ca. 20 Arten finden. „Das vielfältige Blütenangebot des NaturGuts bietet nicht nur denjenigen Wildbienen ein reiches Nahrungsangebot, die ihre Brut mit Pollen von Arten verschiedener Pflanzenfamilien versorgen wollen, sondern auch „oligolektischen“ Arten, die ausschließlich Pollen einer Pflanzenart, Gattung oder Familie sammeln.“ Die Wissenschaftlerin fand 18 solcher spezialisierter Wildbienenarten auf dem Gelände, wie die Blaue Ehrenpreis-Sandbiene und die Knautien-Sandbiene.

Auch die Dorn-Fliegenspießwespe gehört dazu. Sie galt für das Bundesland NRW seit über 70 Jahren als verschollen und wurde im vergangenen Jahr von Frau Jakubzik auf dem NaturGut Ophoven wiederentdeckt. „Diese wärmeliebende Grabwespe breitet sich, wie momentan viele Arten, im Zuge der Klimaerwärmung aus und ist vermutlich aus dem Süden entlang des Rheins und der Wupper ins NaturGut gelangt“, so die Expertin.

„Das NaturGut stellt im Vergleich zu gewöhnlichen Parks im Stadtgebiet eine Insel der Biodiversität dar“, schwärmt Rawohl, Leiter des Außengeländes. Es könne als Blaupause für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung dienen. „ „Das NaturGut dient heute als Trittstein, von dem sich einerseits Arten ausbreiten und sich andererseits auch neue Arten aus dem Umland ansiedeln können“. Für das NaturGut ist das Monitoring der Stechimmen ein wichtiger Baustein zur Weiterentwicklung des Geländes. Es lässt sich daraus ableiten, wie die Pflege zugunsten der Stechimmen optimiert werden kann, welche Blühpflanzen als Pollenspender auf dem Gelände noch fehlen und ob ggf. noch spezielle Lebensräume geschaffen werden müssen. Die Zusammenfassung des Monitorings hat z. B. ergeben, dass weitere Flächen für erdnistende Wildbienen deren Vielfalt noch steigern können. Im Sommer soll deshalb ein großes Sandarium angelegt werden.

Mit dem städtischen Projekt „Leverkusen blüht auf“ sind auch im Stadtgebiet immer mehr solcher Trittsteine in Form von Blühweisen entstanden. Schulen und Kitas sowie Kirchen und Friedhöfe setzen auf Blühwiesen und Obstbäume und stellen Nisthilfen auf.

Imker Reinhold Glüsenkamp vom NaturGut Ophoven sensibilisiert Kinder und Jugendliche in Bienenkursen für die Bedeutung der Artenvielfalt. Zahlreiche pädagogische Programme für Wild- und Honigbienen werden vom NaturGut Ophoven für alle Altersgruppen angeboten. Aber auch Besucher des Geländes können viel über Bienen erfahren. „Zurzeit kann man das Schlüpfen der Wildbienen an der Lehmwand des Bienenhauses oder den zahlreichen Nisthilfen beobachten“. Einen Besuch ist der einzigartige Wildbienen-Hotspot in Leverkusen auf jeden Fall wert.

 

 

 

 

 

Die beliebte Putzaktion „WIR für unsere Stadt“ kehrt zum gewohnten Frühjahrstermin zurück: Von Donnerstag, 27. März, bis Samstag, 29. März, können alle Leverkusenerinnen und Leverkusener für ihre Stadt tätig werden. Anmeldungen sind online noch bis zum 21. März 2025 möglich.

5,1 Tonnen wilder Müll bei Neuauflage gesammelt
Im letzten Jahr fand „WIR für unsere Stadt“ nach einer corona-bedingten, vierjährigen Pause erstmals wieder statt – ausnahmsweise im September. Damals beteiligten sich rund 6.000 Menschen, darunter 47 Kitas und Schulen. Insgesamt 5,1 Tonnen wilder Müll wurden bei der Putzaktion gesammelt.

„Ich freue mich, dass so viele Leverkusenerinnen und Leverkusener bei dieser Aktion mitmachen“, betont Oberbürgermeister Uwe Richrath, „und dass sie wieder im Frühjahr stattfindet, entspricht dem Bedürfnis „Frühjahrputz“ zu machen. Mehr noch: Man trifft auf Gleichgesinnte und übernimmt gemeinsam Verantwortung für sein Lebensumfeld.“
Organisiert wird die Putzaktion vom Dezernat für Bürger, Umwelt und Soziales in Kooperation mit der AVEA, der JOB Service Beschäftigungsförderung Leverkusen gGmbH (JSL) und dem NaturGut Ophoven.

Sauberkeit ist nicht nur wichtig für das Erscheinungsbild der Stadt Leverkusen, sondern auch für das Wohlempfinden der Leverkusener Bürgerinnen und Bürger. „Deshalb arbeiten in der stadtinternen Projektgruppe „Sauberes Leverkusen“ viele Akteurinnen und Akteure Hand in Hand zum Thema Sauberkeit“, erläutert Umweltdezernent Alexander Lünenbach. „WIR für unsere Stadt ist hierbei ein zentraler Baustein und zeigt, wie gut die Zusammenarbeit funktioniert.“

Kitas und Schulen starten bereits ab dem 24. März
Wie im Vorjahr starten die Kitas und Schulen bereits früher mit ihren Aufräum- und Putzaktionen – vom 24. bis zum 28. März 2025. Die Anmeldung erfolgt direkt über das NaturGut Ophoven. „Die Kinder und Jugendlichen sind immer mit viel Elan dabei“, weiß Britta Demmer vom NaturGut Ophoven. „Viele waren letztes Jahr regelrecht entsetzt über die Müllmenge, die bei der Aktion gesammelt wurde.“

Wilder Müll nimmt zu
„Wilder Müll hat in den letzten Jahren sehr stark zugenommen“, berichtet Anika Hagt, AVEA-Unternehmenssprecherin und Bereichsleiterin Abfallwirtschaft und Logistik. „Seit 2015 hat sich die Menge mehr als verdoppelt, 2024 waren es 619 Tonnen wilder Müll.“
Auch die Fahrradstreife der JSL kann diese Zahlen von ihren werktäglichen Einsätzen bestätigen. „287 Kilometer legt die Streife pro Arbeitstag zurück“, rechnet JSL-Geschäftsführer Thomas Schorn vor, „im Jahr 2024 wurden allein von der Fahrradstreife 29,08 Tonnen Müll gesammelt. Rechnet man die weiteren JSL-Projekte hinzu, waren es 2024 insgesamt 219,45 Tonnen wilder Müll.“

Anmeldungen online bis zum 21. März 2025 möglich
Der zentrale Putztag für Vereine, Institutionen und Privatpersonen ist am Samstag, 29. März 2025. Wer aber schon am Donnerstag oder Freitag, 27. und 28. März 2025 – etwa mit der Firma im Rahmen eines Social Days – aufräumen und Abfall einsammeln möchte, kann das natürlich tun.

Aktuell (Stand 11. März 2025) haben sich rund 570 Privatpersonen angemeldet, dazu rund 12 Kitas und 23 Schulen mit rund 5.200 Teilnehmenden. Geputzt und aufgeräumt wird alleine, zu zweit, als Sport- oder Kleingartenverein oder als Dorfgemeinschaft. Beliebte Orte sind dabei Parks, das Rheinufer in Hitdorf oder entlang von Dhünn und Wupper. In Opladen wird das Wupperufer sogar von Kanus aus gereinigt.
Anmeldungen sind noch bis zum 21. März 2025 unter Putzaktion: WIR für unsere Stadt | Beteiligung NRW Stadt Leverkusen möglich.
AVEA und JSL sorgen für die Abholung des gesammelten Abfalls, die AVEA übernimmt die anschließende Entsorgung

Handschuhe und Müllsäcke bei der JSL erhältlich
Wie bei den vorangegangenen Putzaktionen erhalten die angemeldeten Teilnehmenden wieder kostenlos Putzmaterial wie Handschuhe und Müllsäcke. „Die zentrale Materialausgabe erfolgt bei uns in der Humboldtstraße 50 in Opladen“, erklärt JSL-Disponentin Angelika Orttmann, „montags bis donnerstags von 08.00 bis 15.00 Uhr sowie freitags von 08.00 bis 12.00 Uhr“.
Bei Fragen rund um die Putzaktion „WIR für unsere Stadt“ können sich Interessierte auch per E-Mail an putzmunter@stadt.leverkusen.de wenden.