Der Förderverein NaturGut Ophoven und die Stadt lassen aktuell die Blühwiesen abmähen. Viele Wiesenblumen stehen noch in Blüte und dennoch werden auf dem NaturGut Ophoven und an den Straßenrändern ab Ende September die Blühwiesen gemäht. „Das ist notwendig, damit Blumenwiesen viele Jahre blühen können. Würde man warten, bis alle Blüten verwelkt sind, schade man der Blühwiese”, so der Experte.

Der Grund dafür ist, dass die meisten Wiesenblumen Licht zum Keimen brauchen. Sie sind so genannte Lichtkeimer. Durch die Mahd zwischen Mitte September und Ende Oktober gelangt wieder Licht an den Boden, wodurch die aus den Blüten herabgefallenen Samen keimen können. Würde man warten, bis die Wiese komplett verblüht ist, hätten es die Samen schwer, weiß der Biologe. Gräser kommen mit schattigen Bedingungen besser klar und würden sich schnell durchsetzen und die Blumen verdrängen. „Bei einer zu späten oder ganz ausbleibenden Mahd entwickelt sich das blühende Feld also zu einer Wiese mit immer mehr Gras, aber immer weniger Blüten“, so Rawohl.

Er empfiehlt auch allen Gartenbesitzern, die eine Blühwiese angelegt haben, in den nächsten Wochen zu mähen. „Wichtig ist, dass man mit Sense oder Freischneider mäht, damit das Mahdgut als ganzer Stängel anfällt und nicht zerhäckselt wird – sonst würden viele Insekten sterben und der Boden mit Gras gedüngt,“ erklärt Rawohl. Das Mahdgut bleibe dann ein paar Tage liegen, damit der Samen herausfallen kann und Heuschrecken und andere Insekten sich entfernen können. Dann werde es abgerecht und kompostiert, erklärt Rawohl.