Wer Wildbienen im Garten oder auf dem Balkon ein Zuhause bieten will, sollte mit den Vorbereitungen bald beginnen, erklärte Hans-Martin Kochanek, Leiter des NaturGut Ophoven bei einem Pressetermin. Bei milder Witterung ist im März bereits die gehörnte Mauerbiene unterwegs und sucht nach einer geeigneten Nistmöglichkeit. „Aber nicht nur wir Menschen, auch die Wildbienen schauen genau hin bei der Wahl der Behausung“, weiß Kochanek. Gemeinsam mit Schuldezernent Marc Adomat stellte er am Freitagmorgen die Insektenhilfen vor, die im Rahmen des Projektes „Leverkusen blüht auf“ entwickelt und von der Lebenshilfe angefertigt wurden. „Wildbienen im Garten und in der Landwirtschaft sichern unsere Ernteerträge“, so Schuldezernent Marc Adomat. „Um Nahrung für nur eines ihrer Eier zu finden, besucht die Wildbiene über 100 Blüten und sorgt so für die Bestäubung“. Das Aufstellen eines Wildbienenhauses im Garten sei deshalb nicht nur eine aktive und einfache Maßnahme zum Schutz unserer Natur, so Adomat, sondern auch ein Beitrag die Ernte von Kirschen, Äpfel oder Himbeeren zu erhöhen. Leider werden in Baumärkten und im Internet viele Nisthilfen angeboten, die aufgrund ihrer Bauweise und der -materialien ungeeignet sind und der Brut möglicherweise schaden.
Deshalb wurde das Model „Leverkusen“ von Biologen auf dem NaturGut Ophoven entwickelt und mit größter Sorgfalt von der Lebenshilfe hergestellt. Die Brutröhren wurden in ein 10 cm dickes Stück Eschenholz gebohrt und mit einer abnehmbaren Rückwand verschlossen. So kann die Nisthilfen nach acht bis zehn Jahren auch gereinigt werden. „Die Löcher sind sauber gebohrt, so dass keine Fasern die jungen Bienen verletzen, die im nächsten Jahr schlüpfen“, so Kochanek. Außerdem bevorzuge jede Wildbienenart – an ihre Größe angepasst – eine andere Lochgröße. „Für unsere Gärten sind hauptsächlich Lochgrößen von 4 – 8 mm Größe sinnvoll, denn darin legen die gehörnte Mauerbiene, die Glockenblume-Scherenbiene oder auch die Mörtelbiene ihre Eier ab“, erklärt der Biologe.
Wildbienenschutz im Garten sollte sich allerdings nicht nur auf Nisthilfen beschränken. Zusätzlich ist ein großes Nektar- und Pollenangebot wichtig, ergänzt Kochanek. Für die heimischen Wildbienenarten – die übrigens alle nicht stechen – hat das NaturGut Ophoven deshalb besondere Wildblumenmischungen zusammengestellt. Drei verschiedene Mischungen für unterschiedliche Böden und Standorte sorgen dafür, dass es lange Zeit blüht und die Insekten eine permanente Nahrungsquelle haben. Sonnige, halbschattige oder schattige Standorte werden ebenso bedient wie magere oder etwas fettere Böden. Ende März, wenn die Temperaturen steigen, ist der richtige Termin für die Aussaat.
Die Insektenhilfe „Modell Leverkusen“ sowie die Saatgutmischungen können beim NaturGut gekauft oder bestellt werden. Mehr Infos unter: www.naturgut-ophoven.de/leverkusen-blueht-auf. Bei der Abholung erhalten die neuen Besitzer bei Bedarf und Anmeldung auch eine Beratung dazu.
Hintergrundinfos zum Projekt: Leverkusen blüht auf!
Das Projekt „Leverkusen blüht auf“ gehört zu den Klimaschutzaktivitäten und ist Maßnahme des Leitbilds Grün der Stadt Leverkusen